Römische Gräber in der St. Alban-Vorstadt

Abstract

An der St. Alban-Vorstadt 62 ist innerhalb des seit dem Spätmittelalter dicht überbauten Areales noch ein kleiner Ausschnitt eines wohl ausgedehnteren frührömischen Friedhofes zum Vorschein gekommen.
 Reste zweier Körperbestattungen von erwachsenen Personen können infolge fehlender Bei- und Begleitfunde nicht näher datiert werden. Die im Umkreis dieser Erdbestattungen nachgewiesenen Körperbestattungen von Neugeborenen und Säuglingen sind aber anhand der Beifunde in den Grabgruben sicher der frührömischen Zeit zuzuordnen. Erstaunlich ist die dichte Belegung mit Neugeborenen und deren Häufigkeit; es dürfte sich demzufolge um einen speziellen Bereich des Friedhofareales gehandelt haben.
 Nur gerade zwei Brandbestattungen zeugen von der Sitte der Feuerbestattung bereits in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts.

Fundchronik: Ausgrabungen und Funde im Jahr 2022

“…Jahrhundert wurde entlang des heutigen Strassenverlaufs eine Vorstadtsiedlung mit eigener Befestigungsanlage aus Türmen, Graben, Mauer und Kontermauer angelegt und stetig erweitert. 14 Aufgrund von benachbarten Untersuchungen aus dem Jahr 2017 war in der Malzgasse mit der Kontermauer zu rechnen. 15 Ausserdem hofften wir, den Standort des bereits 1928 vermuteten, aber nicht genau lokalisierten Stadttores (Vrydentor) zu finden.…”

“…Im Vordergrund wird die ehemalige Friedhofsmauer vom Quellstollen der 1830er Jahre durchschlagen. Foto: Fabian Bubendorf.ABB 14. Das Fragment einer beinernen Gürtelschnalle könnte auf eine kirchliche Präsenz schon vor der Gründung des Cluniazenserklosters im Jahr 1083 hinweisen.…”