Die Olefin-Kreuzmetathese (CM) wurde intensiv in der Synthese komplexer Naturstoffe und anderer Verbindungen genutzt, wobei generell das thermodynamisch begünstigte E-(oder trans) C-C-Doppelbindungsisomer entsteht. [1] Olefin-Kreuzmetathesen verlaufen über eine [2+2]-Cycloaddition zwischen einem Olefin und einem Metall-Alkylidenkomplex, wobei eine Metallacyclobutan-Zwischenstufe gebildet wird, die unter Cycloreversion ein neues Alken bildet (Schema 1).Studien zur Struktur und Stabilität substituierter Metallacyclobutane haben zur Entwicklung von Katalysatoren ge-führt, die in der Lage sind, Z-(oder cis) Olefine mit hoher Stereoselektivität zu erzeugen. [2] Dies wurde zuerst von Schrock und Hoveyda berichtet, denen es gelang, Monoaryloxid-Pyrrolidkomplexe mit Wolfram und Molybdän zu entwickeln, die einige Z-selektive Kreuzmetathesen begünstigen. [3] Vor kurzem wurde eine Serie von Ruthenium-Katalysatoren mit cyclometallierten N-heterocyclischen Carbenliganden (NHCs) beschrieben, die die Z-selektive Olefin-Metathese begünstigen. [4] Katalysatoren 1-3 sind drei der am besten untersuchten Z-selektiven Olefin-Metathesekatalysatoren, sie sind mittels C-H-Aktivierung des N-Adamantyl-Substituenten des NHC-Liganden zugänglich (Abbildung 1). [5] Katalysator 1 weist eine N-Mesityl(Mes)-Gruppe als nicht chelatisierten Substituenten des NHC-Liganden auf, als X-Typ-Ligand fungiert Pivalat. Katalysator 1 katalysiert die Homodimerisierung von endständigen Olefinen mit einer Selektivität von ca. 90 % zugunsten des Z-Olefins, bei einer geringen Katalysatorbeladung von 1 Mol-%. Durch Austausch des Pivalat-gegen einen Nitratliganden wird Katalysator 2 erhalten, der sich durch eine erhçhte Z-Selektivität von ca. 95 % in einer Vielzahl von Homodimerisierungsreaktionen auszeichnet. Wird der nicht chelatisierte Substituent Die Olefin-Kreuzmetathese ist eine besonders nützliche Reaktion, die intensiv in der Synthese von komplexen Verbindungen genutzt wurde. Bis vor kurzem war es jedoch nicht mçglich, Z-Olefine mit dieser Methode herzustellen. Mit der Entdeckung und Entwicklung dreier Klassen von Ruthenium-Katalysatoren wurde die Synthese von Z-Olefinen mittels Kreuzmetathese nun ermçglicht und wird zunehmend populärer. Insbesondere Ruthenium-Komplexe mit cyclometallierten NHC-Liganden, die in unserem Labor entwickelt wurden, konnten erfolgreich in verschiedenen Kreuzmetathesen eingesetzt werden. Sie zeichnen sich durch eine hohe Aktivität und nahezu vollständige Z-Selektivität aus. Dieser Kurzaufsatz gibt einen Überblick über die bisher untersuchten Kreuzmetathesereaktionen. Schema 1. Mechanismus der Olefinmetathese.Abbildung 1. Cyclometallierte Ruthenium-Katalysatoren für die Z-selektive Olefinmetathese.