Zusammenfassung
Hintergrund Psychische Belastungen wie Depression und Angst treten nicht nur bei psychisch oder psychosomatisch Erkrankten, sondern auch bei körperlichen Erkrankungen, wie etwa jenen aus dem rheumatologischen Formenkreis, auf und können hier den Krankheitsverlauf erschweren. Bislang wurden im rehabilitativen Setting psychische Belastungen der Patienten anhand kurz- und mittelfristiger Verläufe beschrieben. Forschungsergebnisse weisen jedoch auf einen Bedarf an langfristiger Erfassung und den Einsatz geprüfter Instrumente zur Ermittlung der psychischen Belastung hin.
Methode Im Rahmen eines Ein-Gruppen-Prä-Post-Designs mit 6- und 12-Monatskatamnese wurden Daten von n=138 (Durchschnittsalter 48,9 Jahre, 48% weiblich) Patienten einer Rehabilitationsklinik mit entzündlichen oder degenerativen rheumatischen Erkrankungen (ICD-10: M02–M79) und M79.7 Fibromyalgiesyndrom als Erst- oder Zweitdiagnose erhoben. Die psychische Belastung bzw. Angst und Depression wurde mit dem HSCL-25 ermittelt.
Ergebnisse Die meisten Patienten wiesen zu Reha-Beginn eine leichte bis deutliche, jedoch nicht klinisch relevante psychische Belastung auf, die sich im Verlauf der Rehabilitation nicht signifikant veränderte.
Schlussfolgerungen Unter präventiven sowie teilhabefördernden Gesichtspunkten sind eine frühzeitige Diagnostik komorbider psychischer Belastungen sowie eine entsprechende Berücksichtigung im Therapieangebot in der rheumatologischen Rehabilitation zu empfehlen.