Zusammenfassung
Im konventionellen Differenzversuch mit Hammeln wurden Kriterien zur Verwertung des Betains (N, N, N‐Trimethylaminoessigsäure) als N‐Quelle beim Wiederkäuer untersucht. Vier Hammel (ø 70 kg) erhielten in zwei Fütterungsperioden konstant eine Basalration von täglich 300 g Heu plus 400 g Kraftfutter mit 42% Maisschrot als einzigem N‐haltigen Bestandteil. Diese Ration, die einer Tagesaufnahme von 8,41 g N und 7,94 MJ ME entsprach, wurde in zwei Perioden mit und ohne eine Zulage von 2,20 g Betain‐N verfüttert. Die scheinbare Verdaulichkeit der Energie und der Rohnährstoffe blieb mit Ausnahme des Rohproteins von der Betainzulage unbeeinflußt. Bei der scheinbaren Verdaulichkeit des Rohproteins bewirkte Betain einen Anstieg, der sich aus der durch Zulage unveränderten Ausscheidung an N und Betain im Kot erklärt. Im Harn war dagegen die N‐Ausscheidung während der Betainzulage um durchschnittlich 2,13 g N/Tag deutlich erhöht. Von dieser Differenz entfielen auf Creatinin, Betain, Trimethylamin plus Trimethylamin‐N‐oxid, Harnstoff und nicht identifiziertem Rest‐N: 0,8%, 0,9%, 30,7%, 34,0% bzw. 33,6%. Aus diesen Ergebnissen wurde gefolgert, daß in diesem Versuch die mikrobielle Verfügbarkeit des Betain‐N im Pansen maximal etwa 70% erreichte.