Mechanisch rekonfigurierbare molekulare Kristalle – geordnete Materialien, die sich an eine Reihe von Umwelt‐ und Betriebsbedingungen durch bewegungsinduzierte Deformation anpassen können – entwickeln sich rasch zu einer neuen Forschungsrichtung in den Materialwissenschaften, genannt: Kristall‐Adaptronik. Eigenschaften wie Elastizität, Superelastizität oder Ferroelastizität, die sonst nur mit anorganischen Materialien verbunden werden, aber auch Formgedächtnis‐ und Selbstheilungseffekte, welche klassisch mit weichen Materialien wie Polymeren in Verbindung gebracht werden, sind zunehmend auch bei molekularen Kristallen zu finden. Nichtsdestotrotz sind die Mechanismen dieser Effekte, ihre Quantifizierung und die Verbindung mit der Kristallstruktur für viele Chemiker und Materialwissenschaftler nicht sofort ersichtlich. Dieser Übersichtsartikel vermittelt einen aktuellen Überblick über elastische, superelastische und ferroelastische molekulare Kristalle – eine Klasse von Materialien, die die Brücke schlagen zwischen weichen und anorganischen Materialien. Die Auffindung und Detektion dieser unkonventionellen Eigenschaften sowie der zugrundeliegenden strukturellen Eigenschaften der damit verbundenen molekularen Materialien werden dargelegt und am Beispiel einiger prominenter Vertreter diskutiert.