Zusammenfassung
Hintergrund Eine Umfrage aus dem Jahr 2009 zeigte, dass lediglich etwa 24
% aller deutschen HNO-Kliniken die Sialendoskopie anboten. Durch die
Wiederholung der Untersuchung im Jahr 2016 sollte die Entwicklung der
Sialendoskopie an deutschen HNO-Kliniken reevaluiert werden.
Material und Methoden Erneut wurde ein selbstentwickelter Fragebogen mit
elf Fragen an alle deutschen HNO-Kliniken verschickt. Der gleiche Fragebogen
wurde bereits im Jahr 2009 verwendet. Die aktuellen Umfrageergebnisse wurden mit
den Ergebnissen von damals verglichen und ausgewertet.
Ergebnisse Die Zahl der sialendoskopierenden HNO-Kliniken konnte sich mehr
als verdoppeln. Die Anzahl der Interventionen verdreifachte sich. Die Gründe
dafür, dass eine Klinik keine Sialendoskopien durchführte, waren verschieden.
Ein Hauptargument war ein Mangel an Patienten. Kaum Veränderungen ergaben sich
bei ambulanten und stationären Therapien und der Eingriffsdauer. Die Sonografie
wird unverändert von allen Kliniken präoperativ durchgeführt.
Schlussfolgerung Auffallend ist, dass bei zunehmender Anzahl an Kliniken,
die die Sialendoskopie anbieten und steigenden Fallzahlen, ein Teil der Kliniken
einen Patientenmangel angibt. Dies könnte für die Etablierung von
spezialisierten Zentren sprechen. Inzwischen werden neben der obstruktiven
Sialadenitis weitere Krankheitsbilder durch die Sialendoskopie therapiert. Die
Sonografie bleibt die präoperative Diagnostik der Wahl. Die Auswertung zeigt,
dass die Sialendoskopie in den vergangenen sieben Jahren eine steigende
Akzeptanz an deutschen HNO-Kliniken erfahren hat.