Zusammenfassung
Einleitung Die robotisch assistierte Chirurgie ist eine vielversprechende Technik zur Überwindung der Grenzen der laparoskopischen Chirurgie – insbesondere bei komplexen chirurgischen Eingriffen in der Oberbauchchirurgie. Im Folgenden beschreiben wir die Etablierung komplexer robotisch assistierter Oberbauchchirurgie in unserem Zentrum für minimalinvasive Chirurgie und präsentieren die Ergebnisse aus den ersten 100 Eingriffen.
Material und Methoden Die robotisch assistierte Chirurgie wurde mit dem Da Vinci® Xi Surgical System™ durchgeführt. Die Eingriffe wurden von 2 Chirurgen durchgeführt, die Spezialisten auf dem Gebiet der minimalinvasiven Chirurgie sind. Die robotisch assistierte Oberbauchchirurgie wurde in 3 Schritten etabliert. Step 1: Zunächst wurden robotisch assistierte Eingriffe mit leichterem Schwierigkeitsgrad durchgeführt (Cholezystektomien, atypische Magenresektionen und Fundoplikationen). Step 2: Anschließend wurden linksseitige Pankreasresektionen, Adrenalektomien und Lebersegment- bzw. atypische Leberresektionen als Verfahren mit mittlerem Schwierigkeitsgrad durchgeführt. Step 3: Schließlich wurden fortgeschrittene und hochkomplexe Verfahren durchgeführt (Hemihepatektomien, komplexe Pankreasresektionen, Gastrektomien und Ösophagektomien). Die von Juli 2017 bis Oktober 2018 erhobenen Daten wurden retrospektiv hinsichtlich Konversionsrate, Morbidität (Clavien-Dindo > 2) und Mortalität analysiert.
Ergebnisse Der 1. Schritt der Etablierung unseres Roboterprogramms umfasste 26 Eingriffe. Hier betrugen die Konversionsrate, die Morbidität und die Mortalität jeweils 0%. Im 2. Schritt wurden 23 Eingriffe durchgeführt. Die Konversionsrate, Morbidität und Mortalität lagen bei 28, 8 und 0%. Der letzte Schritt umfasste 51 hochkomplexe operative Verfahren. Diese Verfahren hatten eine Konversionsrate 43%, eine Morbidität von 41% und eine Mortalität von 4%.
Schlussfolgerung Unser Stepwise Approach ermöglicht eine sichere Etablierung robotisch assistierter Oberbauchchirurgie mit vergleichbaren Morbiditäts- und Mortalitätsraten – auch bei hochkomplexen operativen Eingriffen. Hochkomplexe Eingriffe erforderten jedoch vergleichsweise häufig eine Konversion, was durch die geringen Erfahrungswerte und durch die Lernkurve beeinflusst sein könnte.