Zusammenfassung
Ziel der Studie Die selbstberichtete Gesundheit ist ein wichtiger Indikator für die aktuelle und zukünftige Gesundheit, doch fehlen auf Paneldaten basierende Befunde, die nach Hintergrundmerkmalen differenzierte Entwicklungen selbstberichteter Gesundheit Jugendlicher betrachten. Diese Arbeit untersucht die Entwicklung der selbstberichteten Gesundheit über die Sekundarstufe von der 5. bis 12. Klasse in Deutschland, und analysiert Unterschiede nach Indikatoren der sozio-ökonomischen Position und weiteren Hintergrundmerkmalen wie Geschlecht und Familienstruktur.
Methodik Daten der 5. bis 10. Klasse aus der Kohorte „Klasse 5“ sowie Daten der 9. bis 12. Klasse aus der Kohorte „Klasse 9“ des Nationalen Bildungspanels werden kombiniert. Wachstumskurvenmodelle auf Basis der Mehrebenenanalyse wurden verwendet, um das Niveau und den Verlauf der subjektiven Gesundheit zu untersuchen sowie Unterschiede nach Schultyp, Bildung der Eltern, Haushaltseinkommen, Geschlecht und Familienstruktur zu untersuchen. Das finale Modell enthält 28 987 Beobachtungen von 11 290 Individuen, verteilt auf 8 Messzeitpunkte.
Ergebnisse Die selbstberichtete Gesundheit nimmt von der 5. bis zur 12. Klasse leicht ab. Heranwachsende, die ein Gymnasium besuchen, in Haushalten mit höherem Einkommen oder bei Eltern mit höherem Bildungsstatus leben, berichten über eine bessere Gesundheit. Jungen sowie Heranwachsende, die in Kernfamilien aufwachsen, zeigen einen günstigeren Verlauf der selbstberichteten Gesundheit über die Sekundarstufe.
Schlussfolgerung Diese Studie bietet einen umfassenden Überblick über Veränderung/Verläufe der selbstberichteten Gesundheit von Jugendlichen in der Sekundarstufe. Neben den statischen Unterschieden nach Hintergrundmerkmalen haben zusätzlich Mädchen und Jugendliche die nicht in Kernfamilien leben auch eine schlechtere Prognose für die Entwicklung ihrer selbstberichteten Gesundheit über die Schullaufbahn.