Hintergrund: Der Anteil der Patienten mit Migrationshintergrund in geriatrischen Einrichtungen in Deutschland steigt kontinuierlich. Ebenso steigt die Zahl medizinischen Personals mit Migrationshintergrund. Die Fähigkeit zum kultursensiblen Verstehen und Handeln ist daher essentiell. Es wurde ein Training für Mitarbeitende in der Behandlung chronisch kranker älterer Patientinnen und Patienten mit Migrationshintergrund erstellt, erprobt und evaluiert. Methode: Das halbtägige Training wurde basierend auf Interviews mit Expertinnen und Experten sowie der Forschungsliteratur erstellt. Es wurde in einer Pilotstudie in 3 Kliniken (Geriatrie, Orthopädie, Kardiologie) erprobt und mittels halbstrukturierter, leitfadengestützter Interviews, welche inhaltsanalytisch ausgewertet wurden, sowie hinsichtlich der Trainingsinhalte und deren Umsetzung evaluiert. Ergebnisse: Das Training war praktikabel und wurde von den Teilnehmenden positiv angenommen, es ließ sich ein hoher Bedarf an Maßnahmen zur Erhöhung der Kultursensibilität aus den Interviews ableiten. Es ergaben sich Verbesserungen auf den Dimensionen der Selbstreflexion (Erkennen eigener und fremder kultureller Prägung), der Kommunikation mit den Patientinnen und Patienten und in der Arbeit mit Angehörigen sowie des Austauschs im Team. Diskussion: Die Teilnehmenden wünschten sich eine umfangreichere und breitere Fortbildung. Hier wäre ein Multiplikatorentraining sinnvoll, um die Inhalte flächendeckend und nachhaltig in den Kliniken zu implementieren. Ein randomisiert kontrolliertes Design ist notwendig, um die vermuteten Effekte des Trainings zu überprüfen. Schlussfolgerung: Basierend auf den Ergebnissen und dem großen Bedarf sollte die Weiterbildung in einem breiteren zeitlichen und personellen Rahmen durchgeführt werden.