Die Untersuchung und Anwendung komplexer Nanostrukturen setzt die Fähigkeit voraus, verschiedene Einheiten hierarchisch auf der Nanometerskala anzuordnen. In dieser Studie beschreiben wir eine Herstellungsmethode für Planet-Satellit-Strukturen vermittelt durch RAFT-Polymere. Die vorgestellte Strategie beruht auf Sternpolymeren mit Trithiocarbonat-Endgruppen auf deren Außenseite, welche eine Affinität zu Goldoberflächen aufweisen und somit das Polymer zu einem Verknüpfer (grçßerer) Goldnanopartikel-Planeten und (kleinerer) Goldnanopartikel-Satelliten machen. Die gezielte Einstellung der Molmasse dieser Sternpolymere ermçglicht die Herstellung von Nanostrukturen mit definierten Planet-Satellit-Abständen, was durch Transmissionselektronenmikroskopie gezeigt wurde. Die vorgestellte Methode stellt einen einfachen Weg zu multivalenten Goldnanopartikelgerüstarchitekturen mit Funktionalitäten bei festgelegten Abständen vom zentralen Kern dar.
Multikomponenten-Nanoarchitekturen[1] entstehen durch Kombination verschiedener Baueinheiten zu strukturierten Nanohybriden. Neben dem menschlichen Streben nach äs-thetischen und geordneten Strukturen ist die Untersuchung der resultierenden physikalischen Eigenschaften solcher Systeme eine weitere Triebkraft in diesem Forschungsgebiet, die unter anderem zu Planet-Satellit-Nanostrukturen geführt hat. Diese Materialien wurden als Elemente für die Sensorik, [2] Hilfsgerüste zur selektiven Funktionalisierung von Nanopartikeln an spezifischen Halbseiten, [3] plasmonische Messbänder, [4] Substrate für die oberflächenverstärkte Raman-Streuung [5] und Agentien für den tumorspezifischen Wirkstofftransport [6] vorgeschlagen. Eine effiziente und flexible Syntheseroute zu Planet-Satellit-Strukturen ist jedoch Voraussetzung für die Erforschung und Verwendung dieser Architekturen. In dieser Hinsicht konnte die Einstellung von Planet-Satellit-Abständen innerhalb eines Bereiches weniger Nanometer durch Verwendung unterschiedlicher verknüp-fender Alkylketten gezeigt werden.[7] Um Kontrolle über grçßere Interpartikelabstände zu erlangen, bieten sich wohldefinierte Makromoleküle als Partikelvernetzer an. DNS ist ein Biopolymer, das auf verschiedene Weisen Nanopartikelsuperstrukturen codieren kann; [8] es wurde als solches auch genutzt, um die Bildung von Planet-Satellit-Anordnungen zu dirigieren.[9] Die Anwendung von maßgeschneiderten synthetischen Polymeren auf dieses Problemfeld hingegen stellt eine Alternative zu DNS dar, welche die aufwendige Planung und Synthese einer Substanzbibliothek aus DNS-Strukturen vermeidet und gleichzeitig die Flexibilität im Hinblick auf die chemische Zusammensetzung des Polymers erhçht.Die RAFT-Polymerisation [10] ("reversible addition-fragmentation chain transfer") bietet die Mçglichkeit der Herstellung von Polymer mit einer schmalen Molmassenverteilung um einstellbare Mittelwerte und ermçglicht gleichzeitig Kontrolle über Polymertopologie und Endgruppenfunktionalität. RAFT-Polymere sind außerdem ohne weitere Modifizierung einsetzbar, um Nanokomposite mit G...