Aus dem Arbeitskreis ,,'Ibchnologien der industriellen Gewinnung und Verarbeitung von Speisefetten" 3.3. N e b e n a g g r e g a t e u n d H ilf s s t o f f e b e i D e s o d o r i e r a n l a g e n Die Funktionsfahigkeit von Desodorieranlagen und der Erfolg der Dampfung bei eventuell gleichzeitiger Entsauerung hangen in hohem MaBe von der Art der venvendeten Nebenaggregate, von speziellen Verfahrenspraktiken und von den eingesetzten Werkstoffen ab, die nachfolgend etwas naher betrachtet werden.
Heiz-, Warmetausch-und KuhlugregateZum Aufheizen des zu desodorierenden Produktes auf die erforderliche Arbeitstemperatur werden unterschiedliche Heizmedien venvendet. Der Aufheizvorgang kann sowohl auRerhalb als auch innerhalb des Deso-Apparates** erfolgen. Das klassische Heizmedium ist der Sattdampf. Bis vor einigen Jahren waren Dampfdrucke von 15-20 bar (198-2 12'C) gebrauchlich; heute venvendet man auch Dampfdrucke von 50-70 bar (264-285' C). Wasserdampf ist wegen der bei seiner Kondensation freiwerdenden hohen Verdampfungswarme besonders geeignet. Der Warmeiibergang ist sehr gut, und im Falle von Leckagen treten keine problematischen Verunreinigungen des Produktes ein. Da 50-70 bar-Hochdruckdampf vom Betriebskessel in der Regel nicht zur Verfiigung steht, riistet man den Desoapparat gem mit einem kleinen, separaten Hochdruckdampferzeuger aus, bei dem Kessel und Heizflachen des Desos sowie Dampf-und Kondensatleitungen ein in sich geschlossenes System bilden. Das Kondensat flieBt stets mit freiem Gefalle zum Dampferzeuger zuriick. Vorteile dieses Systems sind, -daD es nur einmal mit aufbereitetem Wasser gefiillt wird und eine Nachspeisung entfallt, -daR der Wasserinhalt des Systems insgesamt nur sehr klein ist, so daR die Anforderungen an die Sicherheitseinrichtungen minimal sind und -daR die Dampferzeuger in unmittelbarer Nahe des Desos unter Aufsicht des Deso-Personals aufgestellt und betrieben werden konnen. * Diese Abhandlung erscheint in mehreren Folgen, die, zu einem Sonderdruck vereinigt, demnachst von der Geschaftsstelle der Gesellschaft bezogen werden konnen. Die erste Mitteilung zu diesem Thema mit einem historischen Ruckblick uber Verfahren zur Desodorierung und destillativen Entsauerung ist in Fette . Seifen . Anstrichmittel 83, 89 [I9811 erschienen. Die zweite Mitteilung iiber die physikalischen Grundlagen der Dampfung wurde in Fat Sci. Technol. 90,207 [1988] veroffentlicht. Der erste Teil von Kapitel 3 iiber Technologien der Dkpfung ist als dritte Mitteilung in Fat Sci. Technol. 91, 7 [1989] erschienen. **Im Zusammenhang mit Anlagen und Apparaten wird hier anstelle von ,,Desodorierung" auch die branchenubliche Abkurzung ,,Deso" verwendet.