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Die Synovialis, auch als Synovialmembran oder Gelenkinnenhaut bezeichnet, besteht aus 2 Strukturen. Die Deckzellschicht ist eine normalerweise einreihige epithelartige Anordnung makrophagen-und fibroblastenähnlicher Zellen, die einem lockeren Fett-oder Bindegewebe mit einer mittleren Kapillardichte aufliegt. In letzterem wird die Synovia, auch als Gelenkflüssigkeit bezeichnet, gebildet und resorbiert. Physiologischerweise kann die Synovialmembran Falten (Plicae) und Zotten (Villi) aufweisen, ohne dass dies als pathologische Veränderung zu werten wäre.Von der Synovialmembran ist die so genannte Neosynovialis abzugrenzen, welche sich um ein Gelenk bildet, das durch eine Totalendoprothese ersetzt wurde. Diese wiederum unterscheidet sich von der so genannten periprothetischen Membran, einem bindegewebigen Saum, der zwischen einem Implantat und seinem knöchernen Lager zu finden ist. Für die histopathologische Klassifikation der Neosynovialis und der periprothetischen Membran empfiehlt sich ein System, welches 4 Typen (abriebinduziert, infektiös, Mischtyp, Indifferenztyp) unterscheidet. Dies soll hier nicht weiter erläu-tert werden, es fand jedoch Erwähnung, da klinischerseits auf den Probenbegleitscheinen gelegentlich eine unscharfe Verwendung der unterschiedlichen Termini vorkommt, sodass beispielsweise unter der Probenbezeichnung "Synovialmembran" eine periprothetische Membran eingesandt wird [11]. Vielfalt der GelenkerkrankungenAn den Gelenken manifestiert sich eine Vielzahl von Erkrankungen, die degenerativer, primär entzündlicher, metabolischer oder auch neoplastischer Natur sein kön-nen. Die meisten dieser Krankheiten verlaufen chronisch und gehen mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen einher. Das diagnostische Problem ist, dass sich nur ein kleinerer Teil dieser Erkrankungen durch spezifische histopathologische Veränderungen eindeutig identifizieren lässt, wie z. B. eine Tuberkulose, die Gicht oder der tenosynoviale Riesenzelltumor [10].Die Diagnose der entzündlichen und der degenerativen Gelenkerkrankungen wird in erster Linie anhand klinischer, laborchemischer und radiologischer Kriterien gestellt. Lange Zeit wurden keine Biopsate aus den Gelenken gewonnen, obwohl die "American Rheumatism Association" (ARA) Um den großen Teil der uncharakteristischen chronischen Gelenkerkrankungen standardisiert und aussagefähig bewerten zu können, wurde ein Gradierungssystem, der so genannte Synovialitis-Score erstellt, der sich auf die 3 wesentlichen morphologischen Aspekte der chronischen Synovialtis stützt [4,5,6]. Histopathologische Diagnostik von SynovialispräparatenEinen Überblick über die Vielfalt der Diagnosen und einen Anhaltspunkt für die differenzialdiagnostische Abklärung gibt der in . Abb. 1 dargestellte Algorithmus. Es sollte zunächst ausgeschlossen werden, dass eine tumorartige Verände-rung vorliegt (1. Ebene). Entzündungen lassen sich ggf. als granulomatös, kristallinduziert oder uncharakteristisch identifizieren (2. Ebene). Ein Teil der uncharakteristischen Synovialitiden ist floride und muss mikrobio...
Die Synovialis, auch als Synovialmembran oder Gelenkinnenhaut bezeichnet, besteht aus 2 Strukturen. Die Deckzellschicht ist eine normalerweise einreihige epithelartige Anordnung makrophagen-und fibroblastenähnlicher Zellen, die einem lockeren Fett-oder Bindegewebe mit einer mittleren Kapillardichte aufliegt. In letzterem wird die Synovia, auch als Gelenkflüssigkeit bezeichnet, gebildet und resorbiert. Physiologischerweise kann die Synovialmembran Falten (Plicae) und Zotten (Villi) aufweisen, ohne dass dies als pathologische Veränderung zu werten wäre.Von der Synovialmembran ist die so genannte Neosynovialis abzugrenzen, welche sich um ein Gelenk bildet, das durch eine Totalendoprothese ersetzt wurde. Diese wiederum unterscheidet sich von der so genannten periprothetischen Membran, einem bindegewebigen Saum, der zwischen einem Implantat und seinem knöchernen Lager zu finden ist. Für die histopathologische Klassifikation der Neosynovialis und der periprothetischen Membran empfiehlt sich ein System, welches 4 Typen (abriebinduziert, infektiös, Mischtyp, Indifferenztyp) unterscheidet. Dies soll hier nicht weiter erläu-tert werden, es fand jedoch Erwähnung, da klinischerseits auf den Probenbegleitscheinen gelegentlich eine unscharfe Verwendung der unterschiedlichen Termini vorkommt, sodass beispielsweise unter der Probenbezeichnung "Synovialmembran" eine periprothetische Membran eingesandt wird [11]. Vielfalt der GelenkerkrankungenAn den Gelenken manifestiert sich eine Vielzahl von Erkrankungen, die degenerativer, primär entzündlicher, metabolischer oder auch neoplastischer Natur sein kön-nen. Die meisten dieser Krankheiten verlaufen chronisch und gehen mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen einher. Das diagnostische Problem ist, dass sich nur ein kleinerer Teil dieser Erkrankungen durch spezifische histopathologische Veränderungen eindeutig identifizieren lässt, wie z. B. eine Tuberkulose, die Gicht oder der tenosynoviale Riesenzelltumor [10].Die Diagnose der entzündlichen und der degenerativen Gelenkerkrankungen wird in erster Linie anhand klinischer, laborchemischer und radiologischer Kriterien gestellt. Lange Zeit wurden keine Biopsate aus den Gelenken gewonnen, obwohl die "American Rheumatism Association" (ARA) Um den großen Teil der uncharakteristischen chronischen Gelenkerkrankungen standardisiert und aussagefähig bewerten zu können, wurde ein Gradierungssystem, der so genannte Synovialitis-Score erstellt, der sich auf die 3 wesentlichen morphologischen Aspekte der chronischen Synovialtis stützt [4,5,6]. Histopathologische Diagnostik von SynovialispräparatenEinen Überblick über die Vielfalt der Diagnosen und einen Anhaltspunkt für die differenzialdiagnostische Abklärung gibt der in . Abb. 1 dargestellte Algorithmus. Es sollte zunächst ausgeschlossen werden, dass eine tumorartige Verände-rung vorliegt (1. Ebene). Entzündungen lassen sich ggf. als granulomatös, kristallinduziert oder uncharakteristisch identifizieren (2. Ebene). Ein Teil der uncharakteristischen Synovialitiden ist floride und muss mikrobio...
This review presents an algorithm for the standardised histopathological diagnostics of synovial biopsies and synovectomy specimens. In general, changes of the synovium can be inflammatory or non-inflammatory. To the latter group belong certain benign tumors such as the diffuse variant of the tenosynovial giant cell tumor, lipoma or synovial chondromatosis, additionally the rare group of storage diseases should be kept in mind. Inflammatory diseases can be discriminated into crystal-induced arthropathies such as gout and pseudogout, into granulomatous diseases such as tuberculosis, sarcoidosis and foreign-body inoculation, and into the large group of non-granulomatous synovitis. This group is by far the most common, and it often causes difficulties in assigning the histopathological findings to a concrete diagnosis. Therefore, the synovitis-score should be applied as a diagnostic device in these cases, leading to the diagnosis of a low-grade synovitis (which is associated with degenerative arthropathies) or of a high-grade synovitis (associated with rheumatic diseases), the sensitivity and specificity being 60.5% and 95.5%, respectively.
This review will suggest an algorithm for standardised histopathological diagnosis of synovial biopsies and synovectomy specimens. In principal, changes of the synovial membrane can be inflammatory or non-inflammatory. To the latter group belong some benign tumors, such as tenosynovial giant cell tumor, lipoma or synovial chondromatosis. Rare non-inflammatory changes are the group of storage diseases. Inflammatory synovial diseases can be differentiated into crystal-induced arthropathy, such as gout and pseudogout, granulomatous diseases, such as tuberculosis, sarcoidosis and foreign body reactions and into the large group of non-granulomatous synovitis. This last group is by far the most common and often causes difficulties in assigning the histopathological findings to a definite diagnosis. Therefore, the synovitis score should be applied in these cases as a diagnostic means, leading to the diagnosis of low-grade synovitis (which is associated with degenerative and posttraumatic arthropathies) or high-grade synovitis (associated with rheumatic diseases), the sensitivity and specificity being 60.5% and 95.5%, respectively. In detritus synovitis the synovitis score is not applicable.
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