Synthese und Strukturbeweis von Narirutin, einem 5.7.4'-Trihydroxy-flavanon-7-rutinosid aus Citrus sinensis (L .) Qsb . I ) Bei der direkten Kupplung von Naringenin mit a-Acetobromrutinose wird Naringenin-7rutinosid (1 b) erhalten, womit dcssen Struktur als 5.7.4'-Trihydroxy-Aavanon-7-P-[6-O-a-~rhamnopyranosyl-D-glucopyranosid] bewiesen ist. Wahrend das bitter schmeckende Naringenin-7-neohesperidosid, Naringin (1 a), schon im Jahre 1875 2) erstmals im Pflanzenreich (Citrus decumana L.) aufgefunden wurde, konnte das mit diesem strukturisomere, aber geschmacklose Rutinosid (1 b) erst kiirzlich von Gentili und Horowitz3) aus Navel-und Valencia-Orangen (Citrus sinensis (L.) Osb.) sowie von Mizelle und Mitarbb.4) aus der Grapefruit (Citrus paradisi Macf.) isoliert werden. Es war den Autoren nicht gelungen, das Glykosid in kristalliner Form zu erhalten. Die Struktur des Disaccharids als 6-0-a-~-Rhamnopyranosyl-~glucopyranose (Rutinose) wurde durch Permethylierung des Glykosids, Methanolyse und Identifizierung der Methylzucker bewiesen.Wie wir in einer Kurzmitteilung 1) bereits berichteten, stellten wir neben dem lsosakuranetin-7-rutinosid (2a) (Didymin)s) und einigen anderen Rhamnoglucosiden auch dieses Glykosid synthetisch dar. Als Model1 kuppelten wir zunachst a-Acetobromcellobiose mit einem geringen UberschuB Naringenin (1) in einem Chloroform-Chinolin-Gemisch mit Silbercarbonat als Katalysator. Unter diesen Bedingungen gelang es, die C-7-Hydroxylgruppe im Naringenin selektiv zu glykosidieren. Nach chromatographischer Abtrennung des nicht umgesetzten Naringenins erhielten wir