Zellmembranen bilden die wichtigste Grenzfl‰che in biologischen Systemen. Eine Vielzahl von Reaktionen, zu denen auch molekulare Erkennungsreaktionen von lˆslichen Proteinen an Rezeptorlipiden z‰hlen, laufen an dieser einzigartigen Oberfl‰che ab. K¸nstliche, festkˆrperunterst¸tzte Lipiddoppelschichten sind nicht nur geeignete Modellsysteme, mit denen bestimmte Reaktionen unter definierten quasinativen Bedingungen untersucht werden kˆnnen, sondern ermˆglichen auch den Aufbau von biosensorisch aktiven Oberfl‰chen mit hochgeordneten Rezeptormolek¸len in einer dicht gepackten Matrix, welche die unspezifische Adsorption von Biomolek¸len effizient unterdr¸ckt. [1] Im Hinblick auf analytische Anwendungen, kombinatorische Bibliotheken oder pharmakologisches Screening, bei denen eine schnelle und parallele Analyse gefragt, das zu untersuchende Biomaterial nur in begrenzter Menge vorliegt oder sehr teuer ist, ist ein Array aus mikrostrukturierten hochgeordneten sowie individuell adressierbaren Lipidmembransegmenten erforderlich, um ‰hnliche Resultate und einen hohen Durchsatz zu gew‰hrleisten. [2] Insbesondere die Verwendung der Rasterkraftmikroskopie zur Visualisierung von Lipid-Protein-Wechselwirkungen und Materialunterschieden profitiert von einer strukturierten Oberfl‰che, da die direkte Vergleichbarkeit von Biomaterialien und die parallele Analyse von Protein-Rezeptor-Wechselwirkungen an verschiedenen Membranen bzw. Rezeptoren unter identischen Untersuchungsbedingungen auf engstem Raum mˆglich wird. Da Lipidmembranen meist keine besonderen topographischen Eigenschaften aufweisen, ist eine Strukturierung mit klaren Grenzen erforderlich, um Kontraste qualitativ beurteilen und Kontrollexperimente parallel durchzuf¸hren zu kˆnnen. W‰hrend die Strukturierung von Proteinen und Nucleins‰uren relativ unproblematisch ist, lassen sich Lipiddoppelschichten nur unter w‰ssrigen Lˆsungen pr‰parieren und strukturieren.Strukturierungsverfahren f¸r Lipiddoppelschichten auf der Basis von Kontaktstempelverfahren beschr‰nken sich lediglich auf die Erzeugung einer sehr kleinen Zahl verschiedener Lipidzusammensetzungen, zumal die einzelne Adressierung der Segmente mit diesem Verfahren nicht mˆglich ist. [3] Es ist uns gelungen, ein elegantes Verfahren zu entwickeln, das die selektive Funktionalisierung zahlreicher Lipidmembrankompartimente im Mikrostrukturierungsprozess zul‰sst, wobei die Zahl der mˆglichen, unterschiedlichen Lipidseg-mente in der streifenfˆrmigen Anordnung zurzeit nur durch die Handhabbarkeit der manuellen Injektion von Vesikel-lˆsungen beschr‰nkt ist. [4] Die Realisierung eines Membranarrays aus festkˆrperun-terst¸tzten Lipiddoppelschichten im Mikrometerbereich beruht darauf, die Vesikelspreittechnik [5] mit dem Micro-fluidic-Network(mFN)-Verfahren [6] der Softlithographie zu kombinieren.Die Technik des Abformen von Materialien entlang von Kapillarstrukturen in Elastomeren wurde von Whitesides und Mitarbeitern etabliert. [6] Dabei wird als Gussform ein strukturiertes Elastomer verwendet, das in Kontakt mit einer Oberfl...