Ausgehend vom subjektiven Eindruck vieler vitreoretinaler Chirurgen und der Beobachtung stark steigender Zahlen von Patienten mit Netzhautablösungen an einzelnen Zentren in den letzten Jahren, wurde die jüngere Literatur zu Veränderungen der Inzidenz der Netzhautablösungen weltweit gesichtet. Dabei zeigten sich ganz erhebliche methodische Unterschiede der Studien, die einen Vergleich und klare Schlussfolgerungen zur Entwicklung der Häufigkeit von Netzhautablösungen erschweren. Trotz dieser Einschränkungen sprechen alle Daten aus aktuellen Untersuchungen für eine Zunahme der Zahl der Netzhautablösungen. Die Ablatio-Inzidenz in der westlichen Welt scheint derzeit bei über 20 Fällen pro 100.000 Personenjahren zu liegen, somit deutlich höher als in früheren Jahrzehnten beschrieben. Ursächlich kann vermutet werden, dass ein Anstieg der Prävalenz der Myopie, eine demographische Zunahme der Patienten im typischen Ablatio-Alter und eine steigende Zahl an Katarakt-Operationen, insbesondere bei jüngeren Patienten, für die steigende Inzidenz der Ablatio verantwortlich sind.
Based on the subjective impression of many vitreoretinal surgeons and the observation of
strongly increasing numbers of patients with retinal detachments at individual centres in
recent years, the literature on changes in the incidence of retinal detachments worldwide
was reviewed. This revealed quite significant methodological differences among the studies,
making comparison and clear conclusions on the development of the incidence of retinal
detachments difficult. Despite these limitations, all data from recent studies suggest an
increase in the number of retinal detachments. The incidence of retinal detachment in the
western world currently seems to be above 20 cases per 100,000 person-years, which is
significantly higher than described in earlier decades. It can be assumed that an increase in
the number of individuals with myopia, a demographic increase in patients of typical retinal
detachment age and an increasing number of cataract surgeries, especially in younger
patients, are responsible for the rising incidence of retinal detachment.