Methyltransferasen (MTasen) bilden eine große Familie von Enzymen, die vielfältige Zielstrukturen methylieren, von DNA, RNA und Proteinen bis zu niedermolekularen Verbindungen. Die meisten MTasen nutzen S‐Adenosyl‐l‐methionin (AdoMet) als Methylquelle. In den letzten Jahren wurde intensiv an der Entwicklung von AdoMet‐Analoga gearbeitet, mit dem Ziel, andere Einheiten als einfache Methylgruppen zu übertragen. Derzeit gibt es zwei Hauptklassen von AdoMet‐Analoga – doppelt aktivierte Moleküle und Moleküle auf Aziridinbasis – die jeweils einen anderen Ansatz zur Transalkylierung des Zielmoleküls verfolgen. Dieser Aufsatz erörtert die Methoden zur Markierung und Funktionalisierung von Biomolekülen unter Verwendung von AdoMet‐abhängigen MTasen und AdoMet‐Analoga. Er behandelt die Synthesewege hin zu AdoMet‐Analoga, die Stabilität von AdoMet‐Analoga in biologischen Umgebungen und ihre Anwendung in Transalkylierungen. Schließlich werden einige Perspektiven für die Anwendung von AdoMet‐Analoga in der biologischen Forschung, Genetik oder Epigenetik und Nanotechnologie aufgezeigt.