Wissenschaftliche Grundlegung und empirische Forschung sind zentrale Bedingungen professioneller Arbeit im psychosozialen Bereich. Fortlaufende Überprüfung und Weiterentwicklung der Methode Psychodrama erfordern neben einer systematischen Praxisreflexion und Supervision in den jeweiligen Formaten auch eine wissenschaftliche Auseinandersetzung auf der Basis von qualitativen und quantitativen Studien zu den Voraussetzungen, der Konzeption und Umsetzung bzw. zu den Prozessen und Ergebnissen psychodramatischer Arbeit. In den letzten Jahren zeigt sich auf mehreren Ebenen, dass wissenschaftliches Arbeiten und empirisches Forschen im Psychodrama einen Bedeutungszuwachs erfahren haben. Im Zuge der Anerkennungsverfahren in verschiedenen Länderninsbesondere bezüglich des Formates Psychotherapie-gewann der wissenschaftliche Nachweis der Wirksamkeit der Methode eine starke Aufwertung. Aber auch die zunehmende Akademisierung von Ausbildungsgängen erfordert eine verstärkte Einbeziehung wissenschaftlicher Verfahren und Standards. Im Psychodrama zeigen sich auf europäischer Ebene deutliche Bestrebungen, Forschung in den verschiedenen Anwendungsfeldern voranzubringen (Krall 2017). Das FEPTO Research Committee (Federation of European and Mediterranean Psychodrama Training Organizations) hat sich zur Aufgabe gemacht, Forschungsprojekte anzuregen und zu unterstützen. Auf internationalen Tagungen des FEPTO Research Committee werden Forschungsprojekte vorgestellt, diskutiert und ein Erfahrungsaustausch ermöglicht. Die Entwicklung einer transdisziplinären Forschungskultur und die Vernetzung von interessierten ForscherInnen und PraktikerInnen haben dabei einen hohen Stellenwert (Krall 2020).