ZusammenfassungWenn eine Anaphylaxie auftritt, liegt ein allergologischer Notfall vor. Diese ist definiert durch das plötzliche Auftreten allergischer Symptome an zwei oder mehr Organsystemen. Aufgrund der Akuität der Symptome und der potenziellen Lebensbedrohung für den Patienten ergeben sich besondere Anforderungen an die medizinische Betreuung. Die Inzidenz der Anaphylaxie hat in den letzten Jahren zugenommen. Die häufigsten Auslöser der mastzellvermittelten und zumeist histaminabhängigen Anaphylaxie sind Nahrungsmittel, Insektengifte und Medikamente. Der Schweregrad einer Anaphylaxie wird nach Ring und Messmer in vier klinische Stadien eingeteilt, wobei im Stadium I ausschließlich kutane Symptome auftreten, während im Stadium IV eine Schocksituation mit Herzkreislauf‐ und/oder Atemstillstand einsetzt.Die adäquate Therapie der Anaphylaxie muss stadienorientiert erfolgen. Als medikamentöse Erstmaßnahme wird die intramuskuläre Applikation von Adrenalin in die Oberschenkelauflenseite für alle Reaktionen, die nicht nur Haut bzw. Schleimhaut, sondern auch das respiratorische und/oder das Herz‐Kreislauf‐System betreffen, empfohlen. Die weitere medikamentöse Therapie beinhaltet die idealerweise intravenöse Gabe von Antihistaminika und gewichtsadaptiert Kortikosteroiden, zur Selbstbehandlung im Notfall sollten die Präparate als Tabletten vorliegen.