Nachdruck verboten -Tous droits rCservCs -Printed by Birkhauser AG, Basel, Switzerland Erscheint 9mal jahrlich -ParaEt 9 fois par an (Blatta germanica), deren Nachfahren sich im alten Chemiegebaude der ETH in Zurich an der Universitatstrasse 6 noch immer fortpflanzen. 1915 starb RUZICKAS Mutter. Trotz des Krieges und seiner osterreichischungarischen Staatszugehorigkeit wagte er eine Reise nach Osijek. Die Schwierigkeiten, die er bei seiner Ruckreise erlebte, festigten ihn in seinem Beschluss, sich um das Burgerrecht von Zurich zu bewerben, das er 1918 auch erhielt. Staudinger war ein begeisternder Lehrer, aber in seinem Drang, seine eigenen Arbeiten zu fdrdern, auch ein harter Vorgesetzter. Als ihm RUZICKA 1916 seinen Wunsch mitteilte, sich auf einem eigenen Forschungsgebiet zu habilitieren, verlor er die Assistentenstelle, und seine Arbeitsmoglichkeiten wurden stark eingeengt. Er hatte deshalb zu seinem Lehrer ein etwas zwiespaltiges Verhaltnis, bei dem sich die Bewunderung uber die wissenschaftliche Leistung mit einem Schuss Enttauschung mischte. Die Folge seiner Verselbstandigung war, dass er sich genotigt sah, die finanziellen Mittel fur seinen Lebensunterhalt und die Laboratoriumsausgaben bei der chemischen Industrie zu suchen. Es brauchte Zeit, bis er fur diese durch die Umstande aufgezwungene Zusammenarbeit einen fur beide Partner befriedigenden modus cooperandi fand, welcher spater fur die Wechselwirkung von industrieller und akademischer chemischer Forschung in der Schweiz vorbildlich wurde. Sein Interesse fur die Terpen-Chemie hat ihn dazu bewogen, die finanzielle Hilfe zuerst bei der Riechstoff-Industrie zu suchen. Seit 1917 wurde von der bekannten deutschen Firma Haarmann und Reimer sein Projekt unterstutzt, den Veilchenriechstoff Iron zu synthetisieren, dessen Konstitution und Summenformel damals nicht richtig bestimmt worden waren [5] [7]. RuZrcKAs Synthesen fuhrten deshalb nicht zum Ziel, sie machten ihn aber auf die Wagner-Meerwein-Umlagerung aufmerk-Sam [4], die bei seinen spateren Arbeiten eine wichtige Rolle spielen sollte [571]. Diese erste Zusammenarbeit mit der Industrie wurde 1920 unterbrochen. Eine zweite solche Zusammenarbeit, welche Synthesen in der China-Alkaloid-Reihe als Thema hatte, hat RUZICKA schon 1918 rnit der Ceseilschaft f i r Chemische lndustrie (die spatere CIBA) in Base1 begonnen. Mit einer Tochtergesellschaft dieser Firma, der Chemischen Fabrik in Brugg, wollte er 1920 auch seine Arbeiten auf dem Riechstoff-Gebiet fortsetzen. Die Synthesen in der China-Alkaloid-Reihe fuhrten jedoch zu keinem technisch verwertbaren Produkt [6] [lo] [14] (151 [16] [39] und die Arbeiten uber Riechstoffe waren noch nicht richtig angelaufen, als 1921 RUZICKA auch diese Zusammenarbeit aufloste. Er fand dann in der Genfer Riechstoff-Fabrik M. Naef & Cie. einen in jeder Hinsicht befriedigenden industriellen Partner. Im Friihling 192 1 begann eine Symbiose, die sich als ausserst fruchtbar erwies. Inzwischen hatte sich RUZICKA 1918 aufgrund seiner Terpen-Arbeiten an der ETH und 1921 aufgrund seiner A...