Das Standard‐Wärmedämmschichtmaterial Ytttriumoxid‐stabilisiertes Zirkonoxid (YSZ) ist für den Langzeiteinsatz auf eine maximale Temperatur von etwa 1200°C beschränkt. Dementsprechend kann ein weiterer Anstieg der Gaseinlaßtemperatur und damit der Effizienz von Gasturbinen kaum mit YSZ‐Beschichtungen erreicht werden.
In einem Auswahlprozeß wurden besonders Perowskit‐ (ABO3, A = Sr,Ba, B = Zr) und Pyrochlor(A2B2O7, z.B. A = La oder andere Seiten‐Erd‐Elemente, B = z.B. Zr)‐Materialien als mögliche Kandidaten für Wärmdämmschichten identifiziert. Grundlegende physikalische Eigenschaften (z.B. Wärmeausdehnungskoeffizient, Temperaturleitfähigkeit und Wärmeleitfähigkeit) von einigen Kandidaten wurden an gesinterten, dichten Proben bestimmt. Die Möglichkeit zur Optimierung der Eigenschaften durch spezifische Zusammensetzungen wird diskutiert.
Von den vielversprechenden Materialien wurden Pulver, die für das Plasmaspritzen geeignet sind, über das Sprühtrocknen hergestellt. Neue WDS‐Systeme, die aus über das atmosphärische Plasmaspritzen abgeschiedenen neuen Materialien und mit Vakuumplasma‐gespritzten Haftvermittlerschichten bestanden, wurden in einem Gasbrennerteststand untersucht. Besonders La2Zr2O7‐Beschichtungen zeigten vielversprechende Ergebnisse. Eine weitere Verbesserung konnte durch den Einsatz von lagigen oder gradierten Schichten mit einer YSZ‐Schicht an der Haftvermittlerschicht und dem neuen Material als oberste Schicht erzielt werden. Erste Ergebnisse von thermischen Zykliertests bei 1250 und 1350°C Oberflächentemperatur werden präsentiert.