Melissa off. L. enthalt als weitere Triterpene: Pomolsaure, drei 2-Hydroxy-und eine 20-Hydroxytiterpensaure. In der Wurzel kommen Betulindure, Betulin und drei 2-Hydroxytriterpen-sSuren vor. Die Konfiguration der 2,3-Dihydroxytriterpensiuren wird durch Synthese der vier isomeren 2-Hydroxydcrivatc von Olcanolsiure, Ursolsiure und @Arnyrin bewiesen.Further Triterpenes from Melissa officinalis L.Melissa off. contains as further triterpenes pomolic acid, three 2-hydroxy-and one 29-hydroxytriterpenic acid. The root contains betulinic acid, betulin and three 2-hydroxytriterpenic acids.The configuration of the 2,3-dihydroxytriterpnic acids was proved by synthesis of the four isomeric 2-hydroxy-derivatives of oleanolic acid, ursolic acid and cu-amyrin. Brieskorn und Krouse Arch.Pharmaz. Tabelle 1: Fortsetzung Wurzel: Mengenverhaltnis % von Gesamttriterpencn Betulinsiiure 9 3 Betulin 1 2-~-Hydroxyoleanolsiure 2 3 395 24-Hydroxyoleanolsiure 2 2-ct-Hydroxyursolsiiurc 1 Die Identifizierung der Sauren erfolgte uber lhre Methylester. In den oberirdischen Pflanzenteilen machen Oleanol-und Ursolsaure mit 94 7% der Gesamttriterpene und im Verhaltnis 1 : 4 den Hauptanteil aus. In der Wurzel sind beide Sauren nicht enthalten. Hier uberwiegt die dem Lupantyp zugehorende Betulindure. Die in den oberirdischen Pflanzenteilen enthaltene 29-Hydroxyoleanoldure ( l ) , bisher nur als Bestandteil eines Cacteen-Saponins beschrieben3), liegt in Melisse als Aglykon vor. Das Massenspektrum von l a zeigt einen Molekiilpeak bei m/e 486 und eine fur A"-Triterpene typische RDA-Spaltung des Ringes C4) mit den Fragmenten m/e 278 und 207. Der Base-peak m/e 247 spricht fur die Abspaltung einer Hydroxymethylgruppe aus m/e 278. Das NMR-Spektrum beweist die Olean-12-en-struktur. Das vinylische Proton erscheint als Triplett bei 5,31 ppm. Das Singulett bei 3,28 ppm mit der Intensitat von 2 H und das Auftreten von nur 6 Signalen fur tertiare Methylgruppen bestatigen eine CH2 OH-Gruppe. Die Lage der hochsten Methylgruppe bei 0,71 ppm beweist nach Shammas einen C-17-Methylester. Fiir die primare alkoho lische OH Gruppe bleiben somit nur die Positionen C-29 und C-306'. Alle ermittelten Werte stimmen mit der von 7'ursch3) beschriebenen 29-Hydroxyoleanol~ure uberein.Pomoldure (19a-Hydroxyursoldure) scheint uberall dort voaukommen, wo Oleanol-und Ursoldure vorliegen. So konnte sie auch bereits in mehreren Labiaten nachgewiesen werden').2a-Hydroxyoleanoldure und 2a-Hydroxyursoldure sind in den oberirdischen Pflanzenteilen und, trotz des Fehlens von Oleanol-und Ursoldure, auch in der Wurzel enthalten. 2~-Hydroxyoleanolsaure, die in der Wurzel reichlich, in den oberirdischen Pflanzenteilen nur in Spuren vorkommt, haben wir bereits friiher im Blatt von 3 B. Tursch, J. Leclerg und G. Chiurdoglu, Tetrahedron Letters (London) 1965, 4161.