Zwar sollen 15% der Bev61kerung der Bundesrepublik Deutschland Gallensteintr/iger sein, von den so errechneten 9 Millionen Menschen kommen jcdoch nur rund 4%, nfimlich etwa 400000, ffir die chemische Litholyse in Frage. Besonders gut fiir diese Therapie eignen sich kalkarme, d.h. nicht schattengebende Konkremente, die cholesterinreich sind; ihre Gr6ge soll 15 mm Durchmesser nicht fibersteigen. Pigmentsteine k6nnen mit der Litholyse nicht angegangen werden. Der Ductus cysticus mug durchg/ingig sein; schlief31ich sollen die Steine nieht viel mehr als gerade die Hfilfte der Gallenblase ausffillen. Lfil3t sich die Gallenblase mit R6ntgenkontrastmitteln nicht darstellen, dann sind die Aussichten auf eine Litholyse schlecht; wie sollen sie auch gut sein, wenn schon das R6ntgenkontrastmittel sein Ziel nicht erreichen kann?Bei der Abw/igung zwischen der nledikament6-sen Therapie und der symptomatischen chirurgischen Behandlung yon Gallensteinen spielt das Alter der Patienten eine wichtige Rolle; selbstverst/indlich auch der Allgemeinzustand des Patienten, yon dem das Operationsrisiko abhfingt. Da eine medikament6se litholytische Behandlung sich fiber fund 2 Jahre erstreckt, mug prospektiv entschieden werden, ob am Ende bei einem immer einzukalkulierenden Fehlschlag eine Operation noch ausgeffihrt werden kann. Rund 2/3 der medikament6sen Litholysen sind erfolgreich; mit anderen Worten heiBt das, daf3 ~/3 erfolglos ausgehen.Auch klinisch stumme Steine sollen litholytisch behandelt werden, meinen jedenfalls die Fachleute. Hier wird dem Betroffenen mit gutem Grund ein gut Teil der Mitentscheidung einger~iumt: die Behandlung ist nicht nur belastend, sie setzt auch eine hohe Disziplin voraus.