Das aus Alstonia macrophylla WALL. (Apocynaceae) isolierte ((dimere,) Indolalkaloid Macralstonin lasst sich durch verdunnte Salzsaure in die Villalstonin-Spaltbase Macrolin (8) und das ebenfalls aus Alstonia macrophylla isolierte Alkaloid Alstophyllin (2) spalten. Daraus und auf Grund spektroskopischer Untersuchungen (UV.-, 1R.-, NMR.-, Massenspektren) wird fur Macralstonin die Struktur 1 abgeleitet.In einer vorhergehenden Arbeit berichteten wir uber die Isolierung der Pflanzenbase Pleiomutin (1) aus Pleiocarea mutica BENTH. [l]. Dieses Alkaloid gehort zur Gruppe der sogenannten ct dimeren )) Indolalkaloide. Es besitzt die massenspektrometrisch gesicherte Summenformel C4,H5,,0,N4 (M = 630). Das Alkaloid ist in amorpher Form mit einem [a], = -97" (CHC1,) erhalten worden; an kristallisierten Derivaten sind das Di-hydropikrat (Zersetzungsbeginn 230°), das Di-hydrostyphnat und das Di-methojodid bereitet worden [l]. Das UV.-Spektrum von 1 stellt die uberlagerten UV.-Spektren eines Indol-und eines Indolin-Chromophores dar [l]. Im 1R.-Spektrum (CHC1,) zeigt sich bei 1721 cm-l eine Estercarbonyl-Absorption. Bei dcr Reduktion von Pleiomutin mit Lithiumaluminiumhydrid in Tetrahydrofuran entsteht das (amorphe) Pleiomutinol (2, C4,H,,0N,, M = 602), dessen 1R.-Spektrum (CHC1,) keine Absorption mehr im Carbonylbereich enthalt. Dafur erscheint bei 3650 cm-l eine OH-Bande. Die 1R.-Spektren von 1 und von 2 zeigen bei 1613 bzw. bei 1613 cm-l die (( Indolin s-Rande. Im 60-MHz-NMR.-Spektrum (CC1,) von Pleio-Volnmen 49, Vasciculus 2 (1966) -No. 110 965 mutin erscheinen folgende wichtige Signale: bei 3,69 ppm (3 H) und bei 2,70 ppm (ca. 3 H) je ein Singulett, welches von den Methylprotonen der Carbomethoxy-bzw. einer indolinischen N(,,-CH,-Gruppe herriihren. Rei 0,88 ppm zentriert befindet sich das Triplett (3 H, J z 7,5 Hz) einer CH,-CH,-Cf Gruppe. Der Aromatenbereich (6,l-7,4 ppm, Multiplett) integriert fur 7 Protonen (siehe auch S. 969). Bei ca. 4,85 ppm befindet sich ein Ein-Protonensignal, welches im 100-MHz-Spektrum als Quartett (J1 M 12 Hz, Jz = 5,5 Hz) erscheint und den X-Teil eines ABX-Systems reprasentiert. Dieses Signal stammt vom C(14')-H. 3 Pleiocarpinin Fur weitere chemische Untersuchungen standen nur etwa 300 mg Pleiomutin (1) zur Verfiigung, so dass besonders die nachfolgend angefiihrten Hydrolyseexperimente mit kleinen Mengen ausgefuhrt werden mussten. Wahrend bei 20" 1 gegenuber starken Sauren inert istl), tritt beim 3,5stdg. Erwarmen des Alkaloids rnit 4~ Salzsaure auf 90" eine teilweise Hydrolyse unter Bildung von Pleiocarpinin (3) [2] [3] ein, das dunnschichtchromatographisch und massenspektrometrisch identifiziert wurde. Daneben entstehen noch harzartige Produkte. Wird die Hydrolyse bei sonst gleichen Bedingungen unter Ruckfluss ausgefuhrt, so resultiert u. a. eine weitere diinnschichtchromatographisch abtrennbare Verbindung 4 rnit dem Molekulargewicht 598, was dem Molekulargewicht von 1 minus CH,OH entspricht. Die Fragmente im Massenspektrum von 4 (s. Fig. 1) treten auch im Massenspektrum von Pleiomutin-dimethoc...