Im Jahre 1958 wurde am Beispiel eigener Forschungsergebnisse vom erstgenannten Autor dieses Artikels erstmalig die Meinung vertreten, daß die aufgefundenen Mikrophasentrennungserscheinungen in den meisten Gläsern partiell vorkristalline Zustände darstellen, welche eine Hauptvoraussetzung für eine gesteuerte Kristallisation im Glase sind (Symposium „Sur la Fusion du Verre”︁, 6.–10. Okt. 1958 in Brüssel [1]).
Zwei Jahre später erging eine Einladung der American Ceramic Society, anläßlich eines im Rahmen ihrer Jahrestagung im April 1961 stattfindenden Symposiums „Nucleation and Crystallization in Glasses and Melts”︁ diese unsere Ergebnisse zusammenfassend darzustellen [2]. Der deutsche Originaltext wurde 1962 auch in dieser Zeitschrift veröffentlicht [3]. 20 Jahre nach dem 1961 stattgefundenen und für die gesamte Glaskeramikforschung der Welt so bedeutungsvollen Symposiums wurde das Symposium unter dem gleichen Titel 1981 wiederholt. Die seitens der American Ceramic Society erneut ergangene Einladung enthielt die Bitte, unsere eigenen Beiträge zur Glaskeramikforschung der letzten 10 Jahre zusammenfassend darzustellen [4]. Die folgende Veröffentlichung stellt wiederum den deutschen Originaltext von [4] dar. Während die erste Veröffentlichung 1961 [2], [3] entscheidende neue Grundlagenerkenntnisse enthielt, spiegelt die Veröffentlichung 1981 [4] bzw. in diesem Heft die technische Nutzung der erzielten Grundlagenerkenntnisse für die gezielte Glaskeramikentwicklung wider.