136% -166. Z u r Kenntnis der chemisehen Beschaffenheit des Jodthyreoglobulins von I. Abelin und A. Keller. (20. IX. 39.) Die Schilddruse bildet ein spezifisches jodhaltiges Eim-eiss, das den Namen Jodthyreoglobulin tragt. Die wichtigsten jodhaltigen Komponenten diesrs Eiweisses, das Thyroxin und das Dijod-tyrosin, sind relativ gut erforscht. Ober die Natur des an diese Substanzen gelnundenen Eiweisses ist man noch recht ungenugend unterrichtet. Die lctzten Jnhre brachten allerdings gewisse Fortschritte auf diesem Gebiete. Es konnten vorerst bessere Darstellungsmethoden des Jodthyreoglobulins ausgearbeitet werden (Barnes, Carlson und Riskinl), Heidelberger und Palmer2), Gavett, Rice und XcClendon3) u. a). I m Anschluss daran wurde es auch moglich, einiges Liber das Molekulargewicht und die Struktur dieses Schilddrinsenproteins zu erfahren ( B r a n d , Kassel und Hei~ielberger~)). Nach den Befunden von Heidelberger und Mitarbritern betr> das Molekulargewicht des Thyreoglobulins etwa 675 000. Die Molekel besteht wahrscheinlich aus ca. 5760 Aminosaureresten, welche auf 1 0 ,$inheiten" zu je 576 Aminosiiuren verteilt sind. Jede solche ,,Einheit" besteht ihrerseits aus 240 Cystein-, 60 Methionin-, 60 Tryptophan-, 110 Tyrosin, 10 Dijodtyrosin-, 2 Thyroxin-und 80 Glycosaminmolekeln. Eine genauerc Kenntnis des Schilddrusenglobulins ist um so wiehtiger, als ja mehrfaeher Grund zur Annahme vorliegt, dass das Thyroxin nicht als Einzelmolekel, sondern als Bestandteil eines Eiweisskomplexes zur Wirkung gelangt. Das Thyroxin erinnert in dieser Beziehung an manche andere Wirkstoffe, hei welchen erst die Vereinigung mit dem Protein die volle Aktivitat ermoglicht. Man kann sich dann fragen, ob nicht etwa auch die Art des an das Thyroxin bzw. Dijodtyrosin gebundenen Schilddruseneiweisses biologisch von 13edeutung ist. Brweist sieh die Eiweisskomponeiite des Jodthyreoglobulins als eine kaum veranderbare Substanz, dann sind die physiologischen Variationen nur auf den jodhaltigen Anteil zuruckzufuhren. 1st aber das Thyreoglobulin ebenso wie das Serurnglobulin5), SerumalbuminG), l) 1). 0. Barnes, A. J . Cnrlson und A. X . Rzskon, Am.