Zusammenfassung
Hintergrund
In letzter Zeit finden zunehmend digitale Tools wie Smartphone-basierte Applikationen und der Einsatz künstlicher Intelligenz Einzug in die Schmerzmedizin. Dies könnte im postoperativen Schmerzmanagement neue Therapieansätze ermöglichen. Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über verschiedene digitale Tools und deren Einsatzmöglichkeiten in der postoperativen Schmerztherapie.
Material und Methoden
Es wurde eine orientierende Literaturrecherche in den Datenbanken MEDLINE und Web of Science durchgeführt und eine gezielte Auswahl von Publikationen getroffen, um eine strukturierte Darstellung verschiedener aktueller Einsatzmöglichkeiten vorzunehmen und auf Basis neuester Erkenntnisse zu diskutieren.
Ergebnisse
Heute gehören zu den Einsatzmöglichkeiten digitaler Tools – wenn auch meist nur mit Modellcharakter – die Schmerzdokumentation und -erfassung, das Selbstmanagement sowie die Edukation der Patient:innen, die Schmerzprädiktion, Entscheidungsunterstützung für das Fachpersonal sowie die supportive Schmerztherapie, beispielsweise in Form von virtueller Realität und Videos. Dies bietet Vorteile wie individualisierte Behandlungskonzepte, das Adressieren bestimmter Patient:innengruppen, Reduktion von Schmerzen und Analgetika sowie das Potenzial der Frühwarnung oder -erkennung von postoperativen Schmerzen. Im vorliegenden Beitrag werden ebenso die Herausforderungen der technischen Umsetzung und angemessenen Schulung der Nutzer:innen thematisiert.
Schlussfolgerung
Der Einsatz digitaler Tools, wenngleich bisher eher punktuell und modellhaft im klinischen Alltag integriert, verspricht zukünftig eine innovative, personalisierte postoperative Schmerztherapie. Künftige Studien und Projekte sollten dazu beitragen, die vielversprechenden Forschungsansätze in den klinischen Alltag zu integrieren.