Zusammenfassung
Zusammenfassung
Die Indikation für Röntgenuntersuchungen bei pädiatrischen und jugendlichen Traumapatienten sollte ALARA (as low as reasonable achievable) folgen. Aufgrund der Wirkung der Strahlung auf das wachsende sensible Gewebe dieser jungen Patienten sollte immer eine strenge Indikation zum Strahleneinsatz und bei Kontrollen nach Frakturversorgung gestellt werden.
Methoden
Eine Online-Umfrage der Sektion Kindertraumatologie (SKT) der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) vom 15.11.2019 bis 29.02.2020. Zielgruppen waren Unfall‑, Kinder- und Allgemeinchirurgen sowie Orthopäden.
Ergebnisse
Teilnehmer: 788. Intraoperative Anwendungen: Kollimation 50 % immer, Postprocessing zur Vergrößerung 40 %, gepulstes Röntgen 47 % und 89 % keine kontinuierliche Fluoroskopie; 63 % Osteosynthese nie direkt auf dem Bildverstärker. Röntgenkontrollen nach Metallentfernung werden von 24 % nie verwendet. Nach operierter suprakondylärer Humerusfraktur werden Kontrollen bis zu 6 Mal durchgeführt. Nach distaler Radius-Grünholzfraktur verzichten 40 % auf weitere Röntgenkontrollen, nach konservativ versorgter Clavicularschaftfraktur 55 % auf weitere Kontrollen, andere röntgen mehrfach. Nach nicht dislozierter konservativ versorgter Tibiaschaftfraktur empfehlen 63 % eine radiologische Kontrolle nach einer Woche in zwei Ebenen, 24 % nach 2 Wochen, 37 % nach 4 Wochen und 32 % nach 6 Wochen.
Diskussion
Die Analyse zeigt, dass es kein einheitliches radiologisches Management von Kindern und Jugendlichen mit Frakturen unter den Befragten gibt. Bei einigen Indikation für den Einsatz von Röntgenstrahlen scheint der Nutzen nicht evident zu sein. Das ALARA-Prinzip scheint nicht durchgängig beachtet zu werden.
Schlussfolgerung
Vergleicht man die dokumentierten Ergebnisse der Umfrage mit den Konsensergebnissen der SKT zeigen sich Unterschiede.