“…Hat es noch in der (Vor-)Kriegszeit wirtschaftliche und existentielle Einbußen sowie die europäische Unterdrückung in Kauf nehmen müssen, so versteckt es diese posttraumatische Erfahrung in der Nachkriegszeit hinter der extravaganten Schönheit und dem exzessiven Reichtum, welche die Maske des American Dream tragen. 237 Gleichzeitig wird aber diese theatralische Szene, die inszenierte Zur-Schau-Stellung der wieder erlangten Freiheit und des damit verbundenen Wohlstands, die sich ebenso als Muse anbieten wie auch als Amusement, unterschwellig untergraben; unbewusst wird nämlich die Botschaft der Verwundbarkeit kommuniziert -»die Verwundbarkeit des Symbolischen (die Fehlbarkeit des paternalen Gesetzes und der gesellschaftlichen Bindungen); die Verwundbarkeit der Identität (die Unsicherheit der geschlechtlichen, ethischen und der Klassenzugehörigkeit); aber -womöglich vor allem die Verwundbarkeit des Körpers angesichts der eigenen Veränderlichkeit.« 238 Dieser vormals in der Kriegszeit äußere und evidente Konflikt, durch soziale Armut und beständiges Leiden beziehungsweise Sterben bedingt, ist nunmehr ein innerer, intrapsychischer geworden, der genau durch diese Internalisierung in Gestalt des Über-Ichs oder des eigenen Ich-Ideals ein hauptsächlich pathogener Faktor wird. 239 Wie an Warhol und Don Draper in Mad Men demonstriert, führt das beim amerikanischen Volk insgesamt zu einer Persönlichkeitsspaltung, wobei es sich »innerlich (dem Erleben nach) und äußerlich (dem Erscheinungsbild nach) in einen Zustand [versetzt], der [es] sich selbst quasi anders erleben und in den Augen der [anderen, der Welt] anders, als [es] ist, erscheinen lässt.« 240 Diese daraus resultierende »quasi veränderte Selbstrepräsentanz«, 241 die ja bei der erneuerten amerikanischen Identität in der Nachkriegszeit operiert, bezweckt eigentlich die zielgerichtete neurotische Entlastung eben jenes nach innen verschobenen Konflikts.…”