Pfarreikirche von Eton bei Windsor, nahe dem Ort seiner Geburt, ein Kollegium gründen. 4 Drei Stifter, ein Motiv. Barmherzige und fromme Werke -Works of Mercy -zu tun, um am Ende des irdischen Lebens die himmlische Herrlichkeit zu erlangen, war ein zentrales Anliegen mittelalterlicher Menschen. Stiftungen waren ein Weg, dieses Ziel zu erreichen: Nicht nur, weil sie an sich ein gutes Werk waren, sondern auch, weil mit ihnen stets das Gebetsgedenken, die Memoria, für den Stifter verbunden war. Karl SCHMID spricht deshalb von "Stiftungen für das Seelenheil". 5 Diese konnten jedoch -je nachdem, was ein Stifter neben der religiösen Zielsetzung damit bezweckte -sehr unterschiedliche Formen annehmen. Michael BORGOLTE unterscheidet grundsätzlich drei Formen von Stiftungen: solche, die dem Ausbau des Kirchenwesens dienten, solche, die im weitesten Sinne Einrichtungen der sozialen Fürsorge waren, und solche, die Bildung und Wissenschaft förderten. 6 Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich indirekt mit allen drei Formen, mit einer speziellen Ausprägung der sozialen Stiftung jedoch im besonderen -mit adligen Armenhausstiftungen im spätmittelalterlichen England. Armenhäuser, idealtypisch definiert als kleine Gemeinschaften von Armen, die unter der Aufsicht eines Meisters auf Dauer in Häusern mit getrennten Wohneinheiten lebten und deren Alltag, wie man den erhaltenen Statuten entnehmen kann, vor allem durch das Gebet für den Stifter geprägt war, waren in England etwa seit der Mitte des 14. Jahrhunderts entstanden. 7 Sie traten entweder als Neugründungen oder auch als Wiedergründungen bereits bestehender Hospitäler auf. In den volkssprachlichen Quellen werde sie almshouses, bedehouses oder maisondieus genannt; lateinisch domus elemosinarie oder domus dei. 8 Vor allem im 15. Jahrhundert begegnet ein Phänomen, das es genauer zu