J. Chromarogr. 205 (1981) 85. [Sl] Es sei in diesem Zusammenhang speziell auf eine erst nach der Erstellung dieses Manusknpts ver6ffentlichte Sammlung neuester Mitteilungen auf diesem Gebiet in Tetrahedron hingewiesen; siehe vor allem H. Die auffallendste Lebenserscheinung ist die Bewegung, die man auch bei hoher organisierten Pnanzen eindrucksvoll wahrnimmt, wenn durch eine Art ,,Flucht aus dem Raum" z. B. die Sinnpflanze nach Beriihrung platzlich ,,verschwindet", oder wenn alle Fiederblattchen einer Akazie abends sich paarweise so zusammenlegen, als wiirde der Baum ,,schlafen". Muskeln fur die Lageanderung ihrer Organe im Raum haben diese Pflanzen nicht. Anstelle der Kontraktion eines ,,primitiv" gebliebenen Actomyosinsystems wird bei dieser Bewegungsmechanik der hydrostatische Innendruck der Zellsaftvakuolender Turgorin den Parenchymzellen der Bewegungsorgane oft drastisch und einseitig verringert. Kurzfristig und manchmal pliitzlich andert sich nach der Perception eines auDeren Reizes die Semipermeabilitat der Plasmagrenzschichten und, vermittelt durch eine Reizleitung, auch des gan-Zen Symplasten eines vielzelligen pflanzlichen Organismus. Die Phytohormone, welche die molekulare Basis der hier diskutierten Bewegungsphysiologie bilden, sind isoliert und strukturell aufgeklart worden. Diese als Turgorine bezeichneten chemischen Agonisten der Phytodynamik losen die Blattbewegungen aus; dariiber hinaus steuern sie sehr wahrscheinlich auch, eventuell gemeinsam mit anderen Phytohormonen, die stomatare Transpiration uber den Mechanismus der Spaltoffnungen. Somit ennaglichen die Turgorine nicht nur eine Temperaturregulierung, sondern sogar ihren eigenen Transport im Saftstrom des PnanzenkUrpers. [*I Prof. Dr. H. Schildknecht Organisch-chemisches lnstitut der Univeaitat Im Neuenheimer Feld 270, D-6900 Heidelberg [**I F'flanzenabwehatoffe, 21. Mitteilung. -20. Mitteilung: 1561. gnomie" und das ,,Verhalten" vor allem der Gewachse des Morgenlandes erstmals schilderte. Ganz besonders widmete sich Zkeophrust den Baumen mit gefiederten Blattern ~ mit ihrem lichten Schattenund beschreibt diese mit dem Wort TO n~~p u y 6 6~~~~' . Mimosa asperata L., die Sinnpflanze des Altertums, zeigt diese Blattform sogar zweifach. Wie Threophrast treffend sagte, ist es dadurch der wunderbaren Mimose von Memphis moglich, bei Beriihrung in sich zusammenzufallensie vertrocknet! Nach einer Weile aber erholt sie sich und steht dann wieder in voller Kraftl4]. Damit hat Z'heophrast wohl zum ersten Ma1 ein pflanzliches Mimikry beschrieben, wovon es inzwischen weitere Beispiele bei den attraktiven Otchideen und den insektenlockenden Pflanzen gibt"]. DaD die Griechen als vorzugliche Beobachter schon damals das Zusammenfallen und die nachfolgende Erholungsphase mit der Ab-bzw. Zunahme des Zelldruckes -Angeu. Chem. 95 (1983) 689-705 8 Verlag Chemie GmbH. 0-6940 Weinheim. 1983 0044-8249/83/0909-09 0 02.50/0 P -2 / A 1 1 I J J 1 \ \ 4 3 J J . Sephadex G-lO(Hz0) Sephadex G -1 0 GI GZ G3 G4 1. Verteilungschromatographie a n LH-20(MeOH/H,O 96 : 4) 2. Vert...