Getreidemehle biologischer EiweiBwert Mit Tetrahymena pyriformis W als Testkeim wurden die biologischen EiweiBwerte von Roggen-, Weizen-, Reis-, Maisund Hafermehl unter Zusatz von einigen limitierenden ewntiellen Aminostiuren bestimmt. Bei allen Proben wurde eine Erhohung des EiweiDwertes nach Lysinzugabe festgestellt, warend Methionin nur die Proteine von Reis, Hafer und einer Weizensorte verbesserte. Threonin und Tryptophan zeigten keine Wirkung. Bei Zugabe der Kombination Lysin + Methionin war bei Hafer eine Erhehung des EiweiBwertes nachweisbar; bei Mais, Reis und Weizen wurde die gtinstige Wirkung des Lysins wieder aufgehoben. Die EiweiBqualitat von 3 Weizensorten konnte nach Zulage von I yo L-Lysin unterschiedlich gesteigert werden, wobei zwischen dem Lysingehalt des Weizens und der Erhbhung des EiweiDwertes ein Zusammenhang nicht gefunden wurde. Durch etwa 1/e-j5hrige Lagerung der Proben bei Zimmertemperatur nahm der Eiweihvert bei Roggen-, Weizen-, Reis-und Maismehl um 26-30% ab, warend bei Hafermehl eine Veranderung nicht nachweisbar war. Die im Vergleich zu Vollei oder MilcheiweiB wsentlich niedrigere Biologische Wertigkeit der Getreideproteine wird bekanntlich vorwiegend durch den geringeren Gehalt an gewissen essentiellen AminoGuren verursacht. Es hat deshalb nicht an Untersuchungen gefehlt, durch Zugabe limitierender Aminostiuren die EiweiDwertigkeit der Getreidemehle und -produkte zu erhohen. Im Rattenversuch konnte B. SURE [I] durch Zusatz von 0,25% L-Lysin, o,z0/, DL-Threonin oder 0,5% DL-Valin zu Roggenmehl urn 9%. 8% bzw. 44% hohere PERs-Werte erhalten. W ahrend mit der Kombination Valin + Lysin keine weitere Steigerung erzielt werden konnte, wurde durch den gleichzeitigen Zusatz aller 3 Aminosauren nur eine Erhohung um 24% festgestellt. E. E. Hows u. a. [2] fanden bei o,1y0 L-Lysin-HCI-Zusatz einen im Vergleich zur Roggenkontrolle um 25% h6heren Wed, mit o,z% L-Lysin.HC1 einen Anstieg urn 33%. Mit 0.5% DL-Valin dagegen konnte keinerlei Verbesserung des Rattenwachstums festgestellt werden. Eine Zugabe von o,z% L-Lysin-HCl + 0.07% DL-Tryptophan 4-0,2% DL-Threonin 2. Mitt.: Nahrung 10, 453 (1966). * Frl. Chr. WARDSACK sei an dieser Stelle fur die gewissenhafte Durchflihrung der Versuche besonders gedankt, ebenso Frl. H. LAMM flir die Aminodurebestimmung. PER: Protein Efficiency Ratio = Gewichtszunahme in g/g Protein.