Zusammenfassung
Hintergrund Patienten mit nicht-malignen Grunderkrankungen gelten in den Strukturen der spezialisierten Palliativversorgung als unterrepräsentiert, und es steht zur Diskussion, welches Strukturformat am ehesten dem spezifischen Unterstützungsbedarf dieser Patienten entgegenkommt.
Methodik Wir analysierten daher 8078 (bzw. 6913 verwertbare) Datensätze aus den Jahren 2011–2018 aus dem Nationalen Hospiz- und Palliativregister von Patienten, die in der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung mitbetreut wurden und differenzierten je nach Grunderkrankung. Die Auswertung erfolgte statistisch deskriptiv.
Ergebnisse Bei allen Gruppen von Grunderkrankungen zeigten sich ein vergleichbares Spektrum an physischen Symptomen und psychosozialen Belastungen, mit einigen (wenigen) grunderkrankungsspezifischen Differenzen sowie vergleichbaren Besserungen mancher Symptome innerhalb des Versorgungszeitraums. Bei der Dokumentation des Sterbeorts zeigte sich eine deutliche Dominanz onkologischer Patienten in Palliativstationen und Hospizen.
Diskussion Bei einem vielfach homogenen Bild zeigen sich nur wenige Differenzen zwischen dem Unterstützungsbedarf von Patienten mit nicht-malignen Grunderkrankungen im Vergleich zu Krebspatienten. Diese Befunde sollten dennoch bei der Ausgestaltung palliativmedizinischer Strukturen berücksichtigt werden.