Studie mussten 320 Patienten gescreent werden, um innerhalb der Beobachtungszeit von 6,5 Jahren ein Leben zu retten.
Voraussetzung von Screeninguntersuchungen
RisikostratifizierungEinschlusskriterien bisheriger ScreeningstudienIn den bisherigen Screeningstudien waren die Einschlusskriterien vorwiegend auf das Alter und die Raucheranamnese der Teilnehmer beschränkt (. Tab. 1). So wurden in das NSLT nur Patienten mit einem Alter zwischen 55 bis 75 Jahren und 30 oder mehr Packyears eingeschlossen. Durch diese Einschlusskriterien wurde das Screening auf eine Patientenpopulation beschränkt, die ein 5 %iges Risiko aufwiesen, in den nächsten 5 Jahren an einem Bronchialkarzinom zu erkranken [17]. In den europäischen Studien wurden ebenfalls Personen mit einem Alter zwischen 50 bis 75 Jahren und einer positiven Raucheranamnese eingeschlossen.
Optimierung des Screenings durch komplexere RisikomodelleEin bedeutender Kritikpunkt der bisherigenStudienistderEinschlusseinerrelativ großen Personengruppe mit einem niedrigenRisiko, einKarzinom zu entwickeln.
Der Radiologe 9 · 2016 799So konnte in der retrospektiven Auswertung des NLST gezeigt werden, dass von 100 vermiedenen Bronchialkarzinomtodesfällen durch das Screening 88 Todesfälle auf jene 60 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem höchs-ten Bronchialkarzinomrisiko fielen. Hingegen konnte bei den 20 % der Personen mit dem niedrigsten Bronchialkarzinomrisiko nur ein Todesfall vermieden werden [11]. Mit anderen Worten müs-sen 5276 eingeschlossene Teilnehmer mit dem niedrigsten Risiko gescreent werden, um einen Todesfall zu vermeiden, wohingegen nur 161 Teilnehmer mit dem höchsten Risiko untersucht werden müs-sen, um einen Todesfall an einem Bronchialkarzinom zu verhindern (. Abb. 1).
PLCO M2012Tammemagi et al. konnten anhand der Daten der Prostata-, Lungen-, Kolorektal-und Ovarialzellkarzinomscreeningstudie (PLCO) zeigen, dass die Verwendung eines verbesserten Risikomodells (PLCOM2012, . Tab. 2) eine höhere Sensitivität (83,0 vs. 71,0 %) sowie einen höheren positiven prädiktiven Wert (4,0 vs. 3,4 %) ohne eine Abnahme der Spezifität (62,9 vs. 62,7 %)