ZusammenfassungNach einem Schlaganfall treten häufig relevante depressive Symptome (poststroke depression, PSD) auf, die in der klinischen Praxis häufig übersehen oder unterschätzt werden. Die rasche Erkennung und angemessene Behandlung der PSD sind für die Rehabilitation und die Chance auf ein optimales funktionelles Ergebnis von entscheidender Bedeutung. Selektive Serotonin-Rückaufnahme-Inhibitoren (SSRI) sind sehr gut für die Behandlung der PSD untersucht, für die kognitiv-behaviorale Therapie gibt es gute Evidenz. Für eine regelhafte prophylaktische Verwendung eines SSRI nach jedem Schlaganfallereignis gibt es keine Empfehlung, in Einzelfällen sollte eine solche Prophylaxe diskutiert werden. Von Bedeutung ist die routinemäßige Erfassung kognitiver Dysfunktionen, da sowohl Schlaganfälle als auch depressive Störungen mit behandlungsbedürftigen kognitiven Störungen einhergehen können.