Arine und Donor‐Akzeptor‐substituierte (D‐A‐)Cyclopropane sind zwei Klassen gespannter Systeme mit einer Vielzahl an möglichen Anwendungen in der organischen Synthese. In den letzten beiden Jahrzehnten hat die Chemie dieser beiden Spezies eine Renaissance erlebt, vor allem wegen der milden und zuverlässigen Methoden zu ihrer Herstellung oder Aktivierung. In der Regel führen Arine als leicht polarisierbare Systeme zur 1,2‐Disubstitution, während D‐A‐Cyclopropane als polarisierte Systeme zur 1,3‐Disubstitution neigen und dabei auffällige Ähnlichkeiten aufweisen. Die Umsetzungen mit 1,2‐ und 1,3‐Dipolen führen zu cyclischen Strukturen. Die mit Arinen entstehenden viergliedrigen cyclischen Intermediate können weiterreagieren, während die analogen fünfgliedrigen Cyclen hervorgehend aus D‐A‐Cyclopropanen meist die finalen Endprodukte darstellen. Es gibt jedoch einige Fälle, in denen sich diese Zwischenprodukte überraschend unterschiedlich verhalten. Dieser Kurzaufsatz zielt darauf ab, die Parallelen in der Reaktivität von Arinen und D‐A‐Cyclopropanen aufzuzeigen und somit Licht auf die bisher vernachlässigten Ähnlichkeiten dieser beiden reaktiven Spezies zu werfen.