Der Natur abgeschaut: Die Entwicklung vielstufiger stereoselektiver Synthesen eröffnet den Zugang zu naturstoffinspirierten Verbindungsbibliotheken mit carbo‐, oxa‐ und azacyclischen Gerüststrukturen, die vielversprechende Quellen für neue Reagentien in der medizinischen Chemie und der chemischen Biologie sind. Das Bild zeigt eine Sammlung von naturstoffinspirierten Molekülen (blau) mit ihren zugrundeliegenden Naturstoffen (gelb).magnified imageNaturstoffe und ihre Derivate und Analoga gehören zu den wichtigsten Quellen neuer Wirkstoffkandidaten und Reagentien für die chemische Biologie und medizinische Chemie. Hieraus leitet sich ein großer Bedarf an effizienten Synthesemethoden ab, die einen Zugang zu naturstoffabgeleiteten oder ‐inspirierten Verbindungsbibliotheken ermöglichen. Um solche Verfahren entwickeln und anwenden zu können, ist es erforderlich, die vielstufigen stereoselektiven Synthesemethoden, wie sie für Naturstoffsynthesen charakteristisch sind, auf die Verfahrensweisen beim Aufbau von Verbindungsbibliotheken zu übertragen und entsprechend anzupassen. Neue Entwicklungen bei der Synthese naturstoffinspirierter Bibliotheken aus carbocyclischen und heterocyclischen Gerüststrukturen zeigen klar auf, dass dieses Ziel erreicht werden kann. Die bereits erzielten Fortschritte haben den Weg für die Einbeziehung naturstoffinspirierter Verbindungsbibliotheken in die medizinische Chemie und die biochemische Forschung geebnet.