In einer friiheren Mitteilung wurde iiber die erstmalige Darstellung eines piimiren Stannylamins R3SnNHz (R == t-C4H9) durch Ammonolyse von Trialkylzinnverbindungen berichtet 1). Entsprechende primare Trialkylgermyl-oder Triarylgerrnylamine wurden in friiheren Arbeiten entweder als Zwischenprodukte tei der Darstellung von sekundaren und tertiaren Gerrnylarninen (R3Ge)zNH bzw. (R3Ge),N gefordertz) oder deren Existenz durch indirekte Nachweismethoden vermutet,). Die Darstellung eines primaren Germylamins R3GeNH2 in reiner Form und dessen eindeutige Charakterisierung durch chemische und physikalische Daten gelang unseres Wissens bisher nicht.Die Umsetzung von Triathyl-, Tripropyl-und Tributylgermaniumbromid mit Natriumamid in Benzol fuhrt stets zu den sekundaren Gerrnylaminen (RjGe)zNH, die als farblose hydrolyseempfindliche Flussigkeiten gewonnen werden konnen 2) : 2 R,&eBr + 2 N a N H 2 + (R3Ge)ZNH + 2 N a R r + NH, R = CzH5, n-C,117, n-C4H9 Eine Isolierung der hierbei als Zwischenprodukte angenommenen primaren Germylamine R3GeNH2 gelang nicht. da offenbar in Analogie zu den entsprechenden Zinnverbindungen eine Kondensation der primaren Germylamine unter NH3-Abspaltung zu den entsprechenden sekundaren Germylaminen erfolgts.In dieser Arbeit wird iiber die bereits bei Alkylstannylaminen erfolgreich angewandte Methode berichtet, durch Einfuhrung sterisch hindernder Gruppen die Bildung primarer Gerrnylamine zu erzwingen. Da die Darstellung des (t-C4H9)3GeCI wegen der zu groBen sterischen Hinderung der t-Butylgruppen bisher nicht gelang, wurde stattdessen (i-CjH7)3GeCI in fliissigem NH3 mit KNH2 bei +5"C zur Reaktion gebracht, wobei 69% (i-C3H7)3GeNHl erhalten wurden :Irn Gegensatz zur Ammonolysereaktion von (t-C4H9)3SnC6H5, bei der die Reaktion ausschlieBlich zum primaren Stannylamin (t-C4H9)3SnN Hz fiihrt, konnte hierbei auch in geringem MaBe das sekundare Germylamin [(i-C3H7)3Ge]lNH (2) gewonnen werden.