Und so ist es speziell bei der thermochemischen , Behandlung der modernen Theorie der starken Elektrolyte.Es bleiben noch genug Probleme zu losen, auch wenn die Thermochemie, die rnit der praparativen anorganischen und organischen Chemie nicht Schritt gehalten hatte, im letzten Jahrzehnt stark aufgeholt hat. Aber es mu8 betont werden, dai3 nur wirklich exakte Werte von Nutzen sind, denn meist handelt es sich um kleine Differenzen groi3er Zahlen, wo jeder Fehler lawinenartig anschwellen kann. Thermometerklopfen und Ruhren allein tuts freilich nicht, jede Apparatur mui3 in der anorganischen Thermochemie ad hoc konstruiert und durchdacht werden. Es gibt kein allgemein brauchbares Calorimeter, so wenig wie es einen ,,Normalanzug" gibt, der jedem pafit. Vor allem sei man kritisch bei der Benutzung alterer Literaturwerte. Zahlen, die wie eiii rocher de bronce feststehen, kann man an den zehn Fingern abzahlen. Kritik gegenuber den vorhandeneii Werten ist ebenso notig -und ebenso selten wie gegeii die e i g e n e n Messungen. Daneben muf3 in der a:iorganischen Thermochemie die R 6 n t g e n -Untersuchung stets das entstandene Produkt identifizieren ; denn es entstehen oft unerwartete Modifikationen, z. B. heim Abbrennen von Silicium mit Paraffin01 nicht Quarz, sondern a-Cristobalit, und die Umwandlungswarme der einen Modifikation in eine andere ist oft betrachtlich, aber nicht immer genau bekannt.Wirklich exakte Thermochemie ist nicht Handwerk, sondern mindestens Kunsthandwerk, wobei Apparatc: kenntnis, physikalische Exaktheit, in der anorganischen Chemie analytische Erfahrung, in der organischen beste Praparierkunst erforderlich sind, wenn man wirklich brauchbare Daten schaffen will. Und da ist noch vie1 zu tun.