Über die sogenannte Vinylchlorid-Krankheit

Abstract

Ober die sogenannte Vinylchlorid-KrankheitSeitdem 1958 erste Mitteilungen über gesundheitliche Schäden bei Arbeitern der Vinylchlorid(VC)-herstellenden Industrie (10) und 1963 über solche bei Arbeitern der Polyvinylchlorid(PVC)-herstellenden Industrie (25) bekannt wurden, ist die Aufmerksamkeit durch weitere Berichte mehrfach auf diesen Zweig der chemischen Industrie gelenkt worden (3,4,7,8,12, 28). Es handelt sich dabei um ein in den I lautund Knochenverjinderungen sklerodermie-ähnliches, in Ätiologie und Pathogenese ungeklärtes Krankheitsbild, als dessen Leitsymptome bisher Raynaud-Syndrom, knotige bis flächenhafte derbe I-lautveränderungen und bandförmige Osteolysen der Fingerendphalangen galten.Uber erste Beobachtungen dieses Krankheitsbildes in Deutschland konnten wir 1972 berichten (15, 16, 17). Da das klinische Bild zunächst an eine Sonderform der progressiven Sklerodermie erinnerte, unterzogen wir alle Arbeiter einer sorgfältigen internen Untersuchung, um zu klären, ob auch hier eine viszerale Beteiligung vorhanden ist. Cber die bis Ende 1972 vorliegenden Ergebnisse, die für die Beurteilung der Krankheit neue Aspekte eröffnen undwie wir glaubenauch der weiteren Forschung neue Anregung geben dürften, haben wir kürzlich ausführlich berichtet (18). Hier sollen die wesentlichsten Gesichtspunkte zusammenfassend dargestellt werden.