H u g o S t i n t z i n gl) betont, dal3 die bisherigen Anschauungen uber photochemische Veranderungen, welche Dispersionsmittel, geloste oder adsorbierte Bestandteile eines kolloiden Systems bei Bestrahlung erleiden konnen, .zum Verstandnis der Wirkungen des Lichtes auf den Dispersitatsgrad ausreichen. Die sog. photophysikalische Ausfa.llung, die eigentliche photochemische Ausfallung und die typische Elektrolytausflockug zeigen im Ultramilrroskop .analogen Verlauf, so dal3 kein Anlal3 dafiir vorliegt, eine besondere direkte physikalische Wirkung des Lichts auf die Kolloide anzunehmen ; die Luftwirkung mu13 rtls eine chemische aufgefal3t werden. Die direkte Ursache der Stoff anxeicherung durch Wanderung nach den belichteten Teilen partiell bestrahlter kolloider Systeme ist immer ungleich-.iiiaDige Verdampfung des Losungsmittels in verschiedenen Partien der Lijsung. Die ilnreicherung findet immer nach den Partien starkerer Verdampfung statt, und diese Verdsmpfung kann durch absorbiertes Licht aller Welleidangen iilittels der Erwarmung oder auch durch eigentliche Warmezufuhr hervorgerufen werden. Bleibt die Verdampfung aus, so bleiben Licht und Warme ohne EinfluD. Die Stoffanreicherung durch partielle Verdampfung findet in molekular dispersen Systemen nicht statt; sie ist vielmehr eine typische Kolloiderscheinung und ihrem Grade nach bei verschiedenen Systemen gleich grol3 ; die disperse Phase reichert sich in den offenen Teilen urn 20--30% an. Es handelt sich hier offenbar urn rein physikalische Vorgange. H. N o r d e n s o n2) hat die bekannten Untersuchungen von T r a u b e -M e n g a r i n i und S c a 1 a3). uber clie spontane Kolloidbildung von Metallen in Kontakt mit einem Dispersionsniittel einer eingehenden Nachpriifung unterzogen und ist dabei zu clen folgenden Ergebnissen gekommen : Eine direkt spontane duflosung von Metallen in Wasser in Form von met,allischen Kolloiden findet nicht statt ; eine solche Reaktion tritt weder bei langem Aufbewahren, noch beim Kochen oder Erhitzen niit darauf folgen-Clem plotzlichen Eintauchen in die ,Fliissigkeit statt. Bei oxydierbaren Metallen konnen durch die Einwirkmig von lileinen Sauerstoffmengeri Verbindungen -Osyde oder Hydroxydeentstehen, welche dann allerdings infolge ihrer Schwerloslichkeit als Kolloitle aufzutreten vermogen. Eesonders bei Blei ist diese Oxydation, sogar in organischen Losungsmitteln, Bullerst kraftig und auch bei guiem Ah-xhlul3 der Luft nur schwer zu vermeiclen ; ein rnetallisches Kolloid w i d dabei aber nicht gebilclet. Silber lost sicli ebenfalls durch Oxydation leicht sowohl in Wasser, als auch in Alkohol auf ; die erhaltenen Verbindungen sind aber Licht uncl Reduktionsinitteln gegeniiber sehr empfindlich, so clal3 das Metal1 leicht reduziert uiid als Kolloid gefallt wird; in . tliesem Falle wird also ein inetallisches Kolloicl, a,ber nur sekundar infolge von chemischen Reakt.ioiien gebildet. Die nicht oxydierbaren Met'alle, Gold und Platin, bleiben ganzlieh unverandert. Die ubrigen Metalle -Kupfer, Zink, Eisen, Nickel, Kobalt, Chrom, Manga...