K3[FeO2] wurde erstmals in Form granatroter Einkristalle durch 40tägiges Tempern von K6CdO4 und CdO (molares Verhältnis vor dem Verreiben 1:1,16) in verschlossenen Fe‐Zylindern bei 450°C dargestellt. Ebenfalls durch „Reaktion mit der Gefäßwand”︁ wurden isotype, gleichfarbene Einkristalle von K3[NiO2] durch Tempern von K6CdO4 (500°C, 49 d) in verschlossenen Ni‐Zylindern erhalten. Die Strukturaufklärung mittels Vierkreisdiffraktometer (K3[FeO2]: MoKα, 731 von 731 Io(hkl), R = 5,76%, Rw = 5,33%, K3[NiO2]: MoKα, 755 von 755 Io(hkl), R = 8,70%, Rw = 4,25%.) verweist auf die beiden zueinander enantiomorphen Raumgruppe P 41212 bzw. P 43212.
Die Gitterkonstanten nach Pulverdaten (Guinier‐Simon) betragen für K3[FeO2]: a = 604,2(2) pm, c = 1 402,7(3) pm, Z = 4 für K3[NiO2]: a = 603,6(1) pm, c = 1 405,2(2) pm, Z = 4.
(Standardabweichungen jew. in Einheiten der letzten Stelle in Klammern.)
Die Struktur läßt sich als „aufgefüllte”︁ KrF2‐Variante [2] beschreiben, bei der hantelförmige Anionen [FeO2]3− bzw. [NiO2]3− vorliegen.
Die unerwartete Einwertigkeit von Eisen wird zusätzlich durch magnetische Messungen gestützt.
Der Madelunganteil der Gitterenergie, MAPLE, wird für die ternären Oxide berechnet und daraus ein Schätzwert für die binären Oxide Fe2O und Ni2O angegeben.