rn Die reversible 2 : I-Cycloaddition von Benzyliden-alkylaminen oder 3.4-Dihydro-isochinolin an Senfole fiihrt zu Hexahydro-s-triazin-thion-Derivaten, die Addition an Schwefelkohlenstoff zu Hydro-1.3.5-thiadiazin-thionen. Benzyliden-methylamin vereinigt sich mit Benzoylsenfol zu einem gelben Diels-Alder-Addukt. Der 1.4-Dip01 aus Isopropyliden-isopropylamin und Schwefelkohlenstoff stabilisiert sich durch 1.5-Protonenverschiebung und Folgereaktionen zu einem Thiazolinthion.rn A. Benzyliden-methylamin und Phenylsenfol Die Einwirkung von Isothiocyanaten auf Schiffsche Basen wurde nur wenig untersucht. Lellmunn und Schwaderer5) gelangten zu einem Addukt aus 2 Moll. A]-Piperidein und einer Molekel Phenylsenfol. Clemens und Emmons6) behandelten trimere Methylen-alkylamine mit Alkylsenfolen in Gegenwart von Zinkchlorid und wiesen in ihren 2 : I-Addukten das Hexahydro-s-triazin-Gerust nach. Das Addukt aus Methylen-athylamin und Athylsenf61 wurde auf elegante Weise unabhangig synthetisiert.Aus der Umsetzung von Benzyliden-methylamin mit Phenylsenfol in siedendem Acetonitril oder ohne Solvens bei Raurntemp. isolierten wir 48 --53 % zweier diastereomerer 2 : 1-Addukte (2 und 3). Auch durch langsames Eintropfen des Azornethins in uberschiissiges Phenylsenfol lieR sich kein 1 : 2-Addukt erhalten, sondern ebenfalls nur 2 und 3. Der 1.4-Dip01 I findet also nur in der CN-Doppelbindung des Benzylidenmethylamins, nicht aber im Senfol, einen geeigneten Partner.Bei 120-140" lieBen sich die Addukte im Wasserstrahlvakuum wieder in Senfol und Azomethin spalten. Von den beiden moglichen Zerfallswegen wurde, zumindest stark bevorzugt, der zu den Ausgangskomponenten fiihrende beschritten; das Phenylsenfol wurde als Diphenylthioharnstoff festgelegt. Zwei der Ringkohlenstoffatome der Addukte befinden sich auf der Oxydationsstufe des Benzaldehyds. Mit 2.4-Dinitrophenylhydrazin in saurem Medium gelangte man zu 81 % des Benzaldehyd-Derivats.