Der Begriff Aerogel beschreibt im Wesentlichen eine besondere geometrische Struktur der Materie, die materialunabhängig ist und keinem speziellen Syntheseverfahren unterliegt. Grundsätzlich können daher Aerogele aus unzähligen Materialien bestehen, wodurch die Anwendungsmöglichkeiten nahezu unbegrenzt sind. Dasselbe trifft auf Nanopartikel zu. Diese werden ebenso durch ihre geometrischen Eigenschaften definiert. In den letzten Jahrzehnten standen daher nanoskalige Materialien im Fokus der Forschung, und es entwickelten sich mögliche Anwendungen in vielen naturwissenschaftlichen Bereichen. Heute ist eine Vielzahl an Metall‐, Halbleiter‐, Oxid‐ und anderen Nanopartikeln durch kolloidale Synthesen zugänglich. Dennoch ist es für eine Anwendung oft notwendig, dass diese Materialien zuvor in makroskopische Strukturen angeordnet werden. Dieser Aufsatz gibt eine ausführliche Übersicht über die Entwicklung, die die Welt der kolloidalen Nanopartikel und der Aerogele miteinander vereint. Ermöglicht wurde dies durch die kontrollierte Destabilisierung der vorab gebildeten Nanopartikel, die zu einer Anordnung der Nanopartikel zu einem dreidimensionalen, makroskopischen Netzwerk führt. Dieses revolutionäre Konzept verleiht die Möglichkeit, präzise kontrollierte Nanopartikel als Grundbausteine für makroskopische, poröse Strukturen mit einstellbaren Eigenschaften zu nutzen.