ZusammenfassungAus dem Alltag kennen wir den Umgang mit Ungewissheiten. Ständig handeln wir, ohne dass wir genaue Risikoabschätzungen vornehmen, obwohl selten vollständiges Wissen vorliegt. In der Wissenschaft wird ebenfalls versucht, mit Ungewissheiten, etwa aus der Modellierung und Simulation, umzugehen. Gerade wenn es um Abschätzungen über das Verhalten von risikobehafteter Infrastruktur über lange Zeiträume geht, liegen verschiedene Arten von Ungewissheiten vor. Diese der Öffentlichkeit zu kommunizieren, gehört heute zur guten Praxis. Doch wie soll man gerade beim sensitiv beobachteten Thema der Endlagerung hochradioaktiver Abfälle vorgehen? Wie sind Modellunsicherheiten aufzubereiten und darzustellen, sodass sie nicht zu weiterer Verunsicherung beitragen? In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit den Quellen und Formaten von Ungewissheiten sowie dem Wissen aus der Forschung zu Risikokommunikation und Ungewissheiten. Dabei wird klar, dass es nicht nur unterschiedliche Arten und Quellen von Ungewissheiten gibt, sondern auch interindividuelle Unterschiede bei den Adressaten. Entsprechend können sich die Wirkungen der Kommunikation unterscheiden. Wir zeigen an einem aktuellen Beispiel, wie zwei unterschiedliche Berechnungsarten und grafische Darstellungen von 177 Teilnehmern einer experimentellen Studie aufgenommen wurden.