Die Zugangswege in den Lehrberuf befinden sich im Umbruch. Aufgrund des gegenwärtigen Lehrkräftemangels haben in den letzten Jahren insbesondere Quer- und Seiteneinstiege eine erhöhte Aufmerksamkeit erfahren und sind in den Blick (erziehungs-)wissenschaftlicher Auseinandersetzungen gerückt. Mit anderen Pfaden hingegen, die bspw. über den zweiten oder dritten Bildungsweg in den Lehrberuf einsteigen, wurde sich bisher dagegen nur marginal auseinandergesetzt. In dem Beitrag werden daher eben jene Bildungswege so genannter nicht-traditioneller Lehramtsstudierender aus einer biografischen Perspektive fokussiert – also von Menschen, die über keine schulische Zugangsberechtigung, wie dem Abitur verfügen, und dennoch ein Lehramtsstudium aufnehmen (konnten) – sowie ihre Sicht- und Betrachtungsweisen auf ihre zukünftigen Schüler:innen perspektiviert. Neben den Zugangs- und Professionalisierungswegen, die anhand empirischen Materials aufgezeigt werden, wird ebenso diskutiert, inwiefern der Zugang nicht-traditioneller Studierender in ein Lehramtsstudium als ein weiteres Puzzleteil zu sehen ist, um dem gegenwärtigen Lehrkräftemangel entgegenzuwirken, ohne dabei jedoch die Qualifizierungs- und Professionalisierungsbestrebungen auszuhöhlen, wie es sich im Rahmen des Quer- und Seiteneinstieges als gängige Praxis etabliert hat. (DIPF/Orig.)