Untersuchungen über die Ursachen der Befallsdisposition der europäischen Fichte gegenüber Epiblema tedella Cl. (Lep.: Tortricidae)¹

Abstract

Zusammenfassung Aus einer Zusammenstellung der in der Literatur gemeldeten stärkeren Massenvermehrungen von E. tedella geht hervor, daß diese niemals in natürlichen Fichtenwaldgebieten, sondern nur auf Standorten auftraten, wo anstelle ursprünglicher Laub‐ oder Fichtenmischwälder reine Fichtenbestände begründet worden waren. Die Massenauftreten in Sachsen und im Harz illustrieren diese Zusammenhänge in bezeichnender Weise. Zur Klärung der Frage nach der Bedeutung der Futterqualität für die Populationsdynamik des Wicklers wurden an erwachsenen Raupen Frischgewichtsbestimmungen durchgeführt. Sie führten zu der Feststellung, daß die an besonnten Maitrieben lebenden Raupen im Durchschnitt um 15–25% schwerer waren als die an den beschatteten Alttrieben. Die Raupen von den Alttrieben gingen früher zur Winterruhe in den Boden als die von den besonnten Maitrieben. Diese beiden Erscheinungen lassen sich durch den ‐ gegenüber beschatteten Altnadeln ‐ im Frühsommer geringeren, im Herbst höheren Zuckergehalt der besonnten Mainadeln in ursächlichen Zusammenhang bringen; der zunächst geringe Nährwert der Mainadeln dürfte dabei die Entwicklung der Jungraupen verzögern, der später höhere Nährwert im Herbst hingegen bei den in ihrer Entwicklung zurückgebliebenen und daher länger fressenden Maitriebraupen zu einer stärkeren Anreicherung von Reservefett im letzten Raupenstadium führen. Die anatomische Untersuchung von Fichtennadeln brachte deutliche Hinweise, daß die Unterschiede in der Befallsdisposition z. T. auf dem mechanischen Widerstand beruhen, welchen die als Einbohrstelle bevorzugten Spaltöffnungsstreifen der Nadel den Eiräupchen bieten. Ausgehend von augenfälligen Befallsunterschieden verschiedener Fichtenarten und ‐herkünfte in demselben Bestand konnte eine klare übereinstimmung zwischen dem beobachteten Befallsgrad und dem Bau der Festigkeitselemente im Integument der Spaltöffnungsstreifen festgestellt warden. Bei Picea omorica, P. sitchensis, P. Alcockiana und P. abies waren die Unterschiede der Befallsresistenz mit solchen in der Dicke der tangentialen Zellwände von Epidermis und Hypodermis und in der Zahl der Stomata je Flächeneinheit eng korreliert. Bei Picea abies dürfte die Befallsbereitschaft z. T. mit dem Verhältnis der Sklereidenzahl zur Breite der Spaltöffnungszone zusammenhängen, wie ein Vergleich stark und schwach befallener Bäume desselben Standorts ergab. Die Untersuchung von Fichtennadeln aus autochthonen Beständen im natürlichen Verbreitungsgebiet und aus Beständen im künstlichen Anbaugebiet der Fichte bestätigte dieses Ergebnis insofern, als in Fichtenbeständen mit Massenvermehrungen von E. tedella die Ausbildung der sklerenchymatischen Fasern im Integument der Spaltöffnungsstreifen der Nadeln auffallend schwach war. Die Frage, ob die mechanischen Eigenschaften der Nadeln genetisch festgelegt oder die Folge standörtlicher Faktoren sind, wird erörtert.

Development of Leucoma salicis (L.) (Lepidoptera: Lymantriidae) on Populus alba (L.) and Poplar Clone “I-214”

“…1985, Schopf et al 1982, Schopf 1983. Schopf and Avtzis 1987 as well as of the structure of food taken by the herbivorus insects (Führer 1967. Huang 1975.…”

Local outbreak of the spruce needle tortricid Epinotia tedella Clerk (Lepidoptera, Tortricidae) in the Sudetes in Poland

“…The local heavy damage was recorded in Westfalia in 1950-ties (Ohnesorge 1957a(Ohnesorge , 1957b. During the outbreaks in northern Germany in 1961-62 and in Czechoslovakia in 1963-64 the insect was subjected to chemical control (Führer 1964a(Führer , 1964b(Führer , Šrot 1975. In 1960-61 mass damage was recorded in Denmark (Münster-Swendsen 1979a, 1979b) and in 1969-1971 in spruce cultures in Belgium, where the trees completely regenerated 1 year after the damage (Baurant, Offergeld 1972).…”