Untersuchungen zur Dosierung eines Kombinationspräparates von synthetischem Thyroxin und Trijodthyronin im Kindesalter

Abstract

Kinder mit verschiedenen Störungen der Schilddrüsenfunktion wurden mit einem vollsynthetischen Kombinationspräparat aus Trijodthyronin und Thyroxin (Novothyral®) behandelt. Bei 43 von 44 Patienten, bei denen wegen Hypo-oder Athyreose der Hormonbedarf voll substituiert wurde, zeigte sich eine enge Abhängigkeit der Substitutionsdosis von der Körperoberfläche. Die Verträglichkeit des Präparates ist gut. Grob empirisch entspricht 0,1 g Glandula thyreoidea siccata einer Tablette Novothyral. 13 von 14 schwer zerebral geschädigten Kindern, bei denen der Versuch einer euthyreoten Einstellung mit Thyreoidea-siccata-Präparaten zu schwerer psychomotorischer Unruhe und Verstärkung der spastischen Bewegungsstörungen geführt hatte, tolerierten vom synthetischen Präparat 2,5-7,5 Dosis-Äquivalente mehr. Bei fünf Kindern, bei denen trotz euthyreoter Einstellung mit Thyreoidea-siccata-Präparaten ein stärkeres Wachstumsdefizit konstant vorhanden war, besserte sich die somatische Retardierung nach Umsetzen auf das synthetische Präparat. Der suppressive Effekt bei Patienten mit Strumen ist sehr gut. Die Therapie läßt sich durch Bestimmung des proteingebundenen Jods überwachen. Nach unseren Erfahrungen ist zur Volisubstitution im Kindesalter eine Tagesdosis von 1,15 Tablette Novothyral pro m2 Körperoberfläche notwendig, entsprechend 23 pg Trijodthyronin und 115 tg Thyroxin. Nr. 46,13. November 1970,95. Jg. 'Wiebel u. a.: Dosierung eines Kombinationspräparases von synthetischem Thyroxin und Trijodthyronin 2.327