Zusammenfassung
Im Zeitraum von 6 Jahren (1962–1967) wurden 20 Lungen‐Mycetome und 4 postoperative Aspergillus‐Infektionen offener Thoraxhöhlen mykologisch bearbeitet. 14 Lungen‐Mycetome konnten durch den Nachweis von A. fumigatus (in 13 Fällen) bzw. A. flavus (in 1 Falle) im Sputum und/oder Bronchialsekret bzw. Operationsmaterial ätiologisch gesichert werden. 6 Lungen‐Mycetome erwiesen sich als bereits tote Ansammlungen von Pilzmassen. 18 Lungen‐Mycetome traten solitär auf. Bei einem Patienten wurde ein soli‐täres Aspergillom in der rechten und linken Lunge beobachtet. Ein abgestorbenes Mycetom wurde bei kavernöser Lungentuberkulose in der multiplen Form gefunden. Bei 6 Asper‐gillomen zeigten die Pilzisolate eine mehr oder weniger verzögerte Sporulation. Ein Pilz‐rundherd stellte ein fruktifizierendes Aspergillom dar. Die berufliche Tätigkeit (Landwirt) gab nur einmal pathogenetische Hinweise. — Es wird unter besonderer Berücksichtigung der Aspergillomforschung der letzten 10 Jahre ausführlich auf die Mykologie des Lungen‐Aspergilloms im weitesten Sinne eingegangen. Hierbei werden Parasit‐Wirt‐Beziehungen, Pathogenese sowie die Stadieneinteilung eingeschlossen. Abschließend wird die mykolo‐gische Laboratoriumsdiagnostik bei der ätiologischen Abklärung unklarer Rundherde der Lunge dargestellt.