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Die vor allem aus den Bediirfnissen der Textil-Industrie entwickelten waschaktiven Substanzen sind neuerdings neben den Seifen auch fur die Hautpflege in allgemeineren Gebrauch gekommen. Nachdem zunachst Tiirkischrotole und seine Abkommlinge Verwendung fanden, wurde im Jahre 1917 das Alkylarylsulfonat von P. Giinthert eingefiihrt. In rascher Folge wurden dann immer neue und immer vielseitigere Produkte entwickelt. Die systematische Erforschung der Wirkung der Stoff-Kombinationen brachte neue Erfolge. Bereits 1935 stellte man in Deutschland flussige Kombinationspriparate her, die auf Grund ihrer Grenzflachenaktivitat eine gute Reinigungskraft besaden und sich bei kranker Haut gut bewahrt haben. Die kapillaraktiven Synthetica sind heute nicht nur ein wesentlicher Bestandteil der Textil-Waschmittel, sondern auch der Reinigungs-und Spiilmittel fur den Haushalt. Als fortschrittliche Reinigungsmethode haben sie bereits das gesamte Gebiet der Haarpflege erobert. In letzter Zeit werden sie, besonders im Ausland, in Form von Stuckseifen mehr und mehr fur die tagliche Korperreinigung empfohlen. Die Entwicklung der neuen Seifenkijrper und synthetischen Waschmittel wirft damit aber auch mehr und mehr die Frage auf, inwieweit diese fur die menschliche Haut im taglichen Gebrauch zutraglich sind. Zur Frage der Hautvertraglichkeit von Seifen und Waschmitteln sind verschiedene Untersuchungsarten herangezogen worden Ebenfalls wurde das Augenmerk auf die physikalisch-chemischen Veranderungen der Haut gerichtet, die nach Benutzung der Seifen und Waschmittel auftraten'. In diesem Zusammenhang sei kurz auf den Vorgang der Reinigung beim Waschen eingegangen. Nach der heute herrschenden Ansicht ist der Waschvorgang ein in der Hauptsache physikalisch bedingter ProzeB. Er beruht zunichst auf einer Herabsetzung der Grenzflachenaktivitat, die sich aus der Grenzflkhenbesetzung mit den Waschrohstoff -Molekiilen ergibt. Das Waschmittel schiebt sich gleichsam zwischen Faser und Schmutz und kommt dadurch in innige Beriihrung mit diesem. Als zweite wichtige Eigenschaft kommt die Adsorptionskraft hinzu, die dem Waschmittel die Waschfihigkeit verleiht. Es konnen sich Adsorptionsverbindungen bilden, d. h. es entstehen .Hautchen", die die fremden Grenzflichen umlagern. Der Schmutz wird von seiner Unterlage verdringt und zugleich infolge des Bestrebens der oberflachenaktiven Substanz, eine neue Grenzflache zu bilden, so fein wie miiglich verteilt und umhullt. Man bezeichnet diesen Vorgang als Umnetzung 5. Seifen und Waschmittel sind ausgesprochene Netzmittel. Ihre Waschwirkung kommt auf Grund einer Herabsetzung der Oberflachenspannung bzw. Grenzfliichenspannung des Wassers zustande. Damit hangen das Netz-und das Emulgiervermogen zusammen. Die Kolloid-Teilchen der Seife reichern sich dabei * Vortrag anlldlich der DGF-Vortragstagung a n der Oberflache an und orientieren sich biirstenartig, so dai3 die hydrophilen Pole dem Wasser zugekehrt sind O-#. Der Schaum enthalt die Seife in hiiherer Konzentration als der ubrige Teil der Losung. In stark verdinnten...
Die vor allem aus den Bediirfnissen der Textil-Industrie entwickelten waschaktiven Substanzen sind neuerdings neben den Seifen auch fur die Hautpflege in allgemeineren Gebrauch gekommen. Nachdem zunachst Tiirkischrotole und seine Abkommlinge Verwendung fanden, wurde im Jahre 1917 das Alkylarylsulfonat von P. Giinthert eingefiihrt. In rascher Folge wurden dann immer neue und immer vielseitigere Produkte entwickelt. Die systematische Erforschung der Wirkung der Stoff-Kombinationen brachte neue Erfolge. Bereits 1935 stellte man in Deutschland flussige Kombinationspriparate her, die auf Grund ihrer Grenzflachenaktivitat eine gute Reinigungskraft besaden und sich bei kranker Haut gut bewahrt haben. Die kapillaraktiven Synthetica sind heute nicht nur ein wesentlicher Bestandteil der Textil-Waschmittel, sondern auch der Reinigungs-und Spiilmittel fur den Haushalt. Als fortschrittliche Reinigungsmethode haben sie bereits das gesamte Gebiet der Haarpflege erobert. In letzter Zeit werden sie, besonders im Ausland, in Form von Stuckseifen mehr und mehr fur die tagliche Korperreinigung empfohlen. Die Entwicklung der neuen Seifenkijrper und synthetischen Waschmittel wirft damit aber auch mehr und mehr die Frage auf, inwieweit diese fur die menschliche Haut im taglichen Gebrauch zutraglich sind. Zur Frage der Hautvertraglichkeit von Seifen und Waschmitteln sind verschiedene Untersuchungsarten herangezogen worden Ebenfalls wurde das Augenmerk auf die physikalisch-chemischen Veranderungen der Haut gerichtet, die nach Benutzung der Seifen und Waschmittel auftraten'. In diesem Zusammenhang sei kurz auf den Vorgang der Reinigung beim Waschen eingegangen. Nach der heute herrschenden Ansicht ist der Waschvorgang ein in der Hauptsache physikalisch bedingter ProzeB. Er beruht zunichst auf einer Herabsetzung der Grenzflachenaktivitat, die sich aus der Grenzflkhenbesetzung mit den Waschrohstoff -Molekiilen ergibt. Das Waschmittel schiebt sich gleichsam zwischen Faser und Schmutz und kommt dadurch in innige Beriihrung mit diesem. Als zweite wichtige Eigenschaft kommt die Adsorptionskraft hinzu, die dem Waschmittel die Waschfihigkeit verleiht. Es konnen sich Adsorptionsverbindungen bilden, d. h. es entstehen .Hautchen", die die fremden Grenzflichen umlagern. Der Schmutz wird von seiner Unterlage verdringt und zugleich infolge des Bestrebens der oberflachenaktiven Substanz, eine neue Grenzflache zu bilden, so fein wie miiglich verteilt und umhullt. Man bezeichnet diesen Vorgang als Umnetzung 5. Seifen und Waschmittel sind ausgesprochene Netzmittel. Ihre Waschwirkung kommt auf Grund einer Herabsetzung der Oberflachenspannung bzw. Grenzfliichenspannung des Wassers zustande. Damit hangen das Netz-und das Emulgiervermogen zusammen. Die Kolloid-Teilchen der Seife reichern sich dabei * Vortrag anlldlich der DGF-Vortragstagung a n der Oberflache an und orientieren sich biirstenartig, so dai3 die hydrophilen Pole dem Wasser zugekehrt sind O-#. Der Schaum enthalt die Seife in hiiherer Konzentration als der ubrige Teil der Losung. In stark verdinnten...
allergischen Reaktionen gegen Einzelbestandteile der untersuchten Produkte, gegen welche unter den Probanden zufallig eine solche spezifische Oberempfindlichkeit bestand. Er ist also nur bedingt fur die Prufung der .Vertraglichkeit" einer Seife bzw. eines Waschmittels geeignet ' . Der Lappchentest ist auderdem wesentlich zu scharf, da mit der Dauereinwirkung von Seifen-Losung in einer feuchten Kammer Verhaltnisse vorliegen, die rnit der normalen Seifen-Anwendung nicht zu vergleichen sind. Ein uberscharfer Test hat aber gerade fur die vorliegende Vergleichsfrage naturlich auch grode Vorteile.Bei nunmehr insgesamt uber 1000 Testungen hatten wir durchschnittlich folgende prozentuale Reizungskoeffizienten: Marken-Feinseifen 4 bis 7, synthetische Seifen 10 bis 18, Waschpulver 12 bis 16.Um einer Prufung der praktischen Vertraglichkeit der Waschmittel gerecht zu werden, wurde von uns auch der Dipping-Test (1 Std. Armbad oder Waschung mit 5%iger Losung bei ca. 4OOC) durchgefuhrt. Hierbei waren die Reizungen im ganzen kleiner. Auderdem zeigte sich eine gewisse Verschiebung in den einzelnen Ergebnissen. Beim Dipping-Test steht offensihtlich die entfettende Komponente des untersuchten Mittels im Vordergrund, wahrend die spezifischen Reizwirkungen zurucktreten. Naturgemad lassen sich solche Versuche aber nur schwer in ganz groden, statistisch verwertbaren Versuchsreihen durchfuhren. Immerhin ergab sich hierbei eine vollige Reizfreiheit fur Marken-Feinseifen bei ca. 80 bis 90% und fur Syndetseifen bei ca. 60 bis 8 O V o der Versuchspersonen. Hier uberdecken sich also die Ergebnisse bei beiden Seifen-Gruppen zum Teil.Die Frage der Sensibilisierbarkeit, namlich ob Leitallergene enthalten sind, die bei langer Benutzung die Gefahr einer Sensibilisierung herbeifuhren konnten, pruften wir an Meerschweinchen. Die kahl rasierte Bauchhaut wurde in ublicher Weise taglich mit einer 5%igen Losung der betreffenden synthetischen Seifen eingerieben. Bisher kam es in keinem Falle zu einer echten Sensibilisierung.
jedoch, dai3 dies nicht zutrifft. Dieser scheinbare Widerspruch durfte durch zwei Umstande zu erklaren sein. Der eine besteht in der besonders bei kleinsten Konzentrationen sehr geringen Adsorptions-Geschwindigkeit, wie sie aus der langsamen Einstellung der Gleichgewichts-Oberflachenspannung hervorgeht. Die Wirksamkeit eines Tensids bei der textilen Benetzung wird iiblicherweise nach der Geschwindigkeit dieses Vorganges beurteilt. Diese hangt aber vor allem von der Geschwindigkeit der Herabsetzung der Oberflachenspannung ab s, l e i 17. Daher ist es erklarlich, dai3 die Netzwirkung der Hexadecylpolyglykolather bei kleinsten Konzentrationen trotz l 0 H . Lange, Kolloid-Z. 121, 130 [1951]; 136, 136 [1954]. l7 K. Schiifer, Z . Elektrochern., Ber. Bunsenges. physik. Chern. 59, 273 [1955].starker Oberflachenaktivitat verhaltnismai3ig gering ist. Fur das Waschen gelten insofern ahnliche Oberlegungen, als j a praktisch ein Wascherfolg schon in wenigen Minuten erwartet wird.Neben der geringen Adsorptions-Geschwindigkeit spielt auch noch der Umstand eine Rolle, dai3 bei sehr kleinen Konzentrationen gerade wegen der starken Grenzflachenaktivitat das geloste Tensid durch Adsorption an den vorhandenen Grenzflachenbeispielsweise Textilmaterialiwasser und SchmutziWassersehr bald praktisch vollig aus der Losung verschwindet.Es ist anzunehmen, dal3 derartige Oberlegungen nicht nur fur die Alkylpolyglykolather mit langer hydrophober Kette gelten, sondern allgemein fur 'Tenside, die schon in extrem kleinen Konzentrationen stark grenzflachenaktiv sind.
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