ZusammenfassungDas Thema Wohnen wird derzeit angesichts von Wohnungsmarktdynamiken vielfach diskutiert, bleibt dabei jedoch weitgehend auf Fragen einer bezahlbaren Wohnraumversorgung fokussiert. Exemplarisch aufgezeigte aktuelle Entwicklungen verweisen jedoch zugleich auf gesellschaftliche und individuelle Anforderungen ans Wohnen, die Transformationsprozesse mitbedingen. Darin werden auch Selbstzuständigkeiten wie auch deren Vereinnahmung sichtbar, die hinsichtlich neuerlicher Ausschlüsse kritisch zu hinterfragen sind. Gestützt auf das Konzept von „Wohnen als sozial(räumlich)e Praxis“ plädiert der Beitrag für eine sozialräumliche und lebensweltorientierte Sicht auf Wohnen im Kontext Sozialen Wandels. Er macht sich damit zugleich für eine Einmischung Sozialer Arbeit im interdisziplinären Diskurs zum Wohnen und in Wohn- und Stadtentwicklungen stark, um für ermöglichende, sozial gerechte Strukturen einzutreten, aber auch Aneignungsprozesse in ihrer Relevanz herauszustellen.